Als die Trauerfeierlichkeiten vorüber gegangen waren, wurde Arbogast in Anerkennung seiner Tapferkeit über einen Kriegshaufen von hundert Mann gestellt. Alle Ländereien, mit welchen sein verstorbener Oheim belehnt war, wurden gleichzeitig auf ihn übertragen.
Arbogast weinte, als ihm der König diese besonderen Gnaden ertheilte. Diese Thränen entsprangen sowohl der Rührung, als seinen Gewissensbissen. Arm und verlassen, aus einer mit der Acht belegten, aus der Heimath fortgejagten Familie stammend, nun plötzlich zu Reichthümern, Ehren und einem festen, sicheren Wohnsitze gekommen, unterlag er dem überwältigenden Eindruck, daß er dem Geber aller dieser Wohlthaten mit einer vermessenen, freventlichen, von bösen Mächten eingegebenen Liebe zu dessen Tochter lohne.
Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_050_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)