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begonnen, ehe sich die Mauren von dem ersten Schrecken ihrer Niederlage erholt hatten. Auch das gelang nach einem an Menschenopfern reichen Tage. Zehnmal hatte man die obersten Walle erstiegen, und zehnmal wurden die Eindringlinge auf die Köpfe der Nachstürmenden herabgeschleudert, bis es endlich Arbogast gelang, mit einem Häuflein festen Fuß zu fassen und die christliche Fahne an Stelle der heidnischen aufzupflanzen.

Der Feldzug war ebenso rasch, als erfolgreich beendigt, hatte aber im letzten Augenblicke vor der Einnahme der Bergfeste noch ein kostbares Opfer gefordert. Ritter von Wolfegg, der dicht vor den Wällen die Anstürmenden anfeuerte und herbeigesprungen war, um eine in’s Wanken gerathene Sturmleiter halten zu helfen, wurde von einem herabgeworfenen Steinblocke schwer auf den Kopf getroffen.

Arbogast, von seinem neuen Erfolge berauscht, war nicht wenig entsetzt, als er herabgerufen wurde, an das Sterbelager feines Oheims zu treten. Er fand ihn auf dem Bette eines maurischen Zeltes ausgestreckt, mit einer weitklaffenden Wunde am Kopfe, von Freunden, Aerzten und Mönchen umgeben, die Augen geschlossen, bewußtlos.

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Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_041_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)