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Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]

gesell gebettenn, wir solten im ein reiß dhiennenn. Da sagtt ich fur mich, wiewoll als der jungst: »Wehr er ein guett gesell, so solt er zu vnns khommen vnnd vnns selbs ansprechenn, wolten wir ime gutte annttwort gebenn«, vnnd zogenn also vnnsers pfadts.

Denn andernn tag kham derselbig gut gesell ghenn Jagsthausenn, vnd wahr der allt Thalacker, selbigenn malls des hertzogen vonn Wurtenbergs |16 r| feindt. Ich hett inn auch vor hin nihe gesehenn, der sprach vnns ann, wir solltenn im mit dreyen pferdenn dhiennen. Da gab mir mein bruder ein gaull, vnnd brachtt ich sonnst auch noch zwenn knecht vff, vnnd diennt im ein reiß. Er hett freylich auch nit mehr alls drey pferdt, darunder war Hessel Schwerdt, vnd sonst noch einer sein gesell, also das vnnser sechs wahrenn. Nun fingen wir vnngeuerlich ailff reicher baurn vff dem Kapffennhart, die waren wurttennbergisch, vnd war eben denselbigen tag wochenn marckht zu Hailbronn, vnd manet der Thallackher solche baurn, das sie sich vff sanct Jorgenn tag solten ghenn Trachenfells stellenn. Vnnd zogenn wir furtter vff Hailbronn zu, vnnd was wurttennbergisch wahr, das namen wir gefanngenn, vnnd zogenn biß ann die schranckhen hinein, das die jenigen so zu denn thorn verordnet, mit irem harnisch allernechst bey vns wahrenn. Das wahr das erst bannzer vnd harnisch, das ich anthedt, sonnst war ich fur ein jungenn zimblich versuchtt vnnd gebraucht wordenn, inn kriegen vnnd annders, doch inn knabenn weiß. Vnd machtt in disem erstenn angriff bey dem Thalackhen mit berurten knechten vnnd reuttern kuntschafft, das ich volgendts alls ein junger woll zwey jar |16 v| mitt innenn riedtt, vnnd inn anhenig wahr. Darnach aber wurt bemellter Thallackher des ganntzen bundts feindt.

Vnnd vber zwey jar ridtt ich zum Sottennberg zu meinem vetternn, herr Neitharten von Thungen selligen, eines gauls halbenn, denn er mir zugesagt hett. Vnnd wie ich dahin kham, war er gleichwoll nit daheim, da er aber haim kham, ließ er mir kleider machenn, ich solt vff in warttenn. Dieweill er nun meiner mutter selligen bruder war,

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Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]. Sigmaringen: Jan Thorbecke, 1981, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Fehd_und_Handlungen_(Berlichingen)_013.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)