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Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]

Mein Gottfriden von Berlichingen zw Hornberg vhedt vnd handlungen


Vorrede


An herrn Hansen Hoffman burgermeister zu Hailbron, vnd Steffan Feyerabent der rechten litentiaten vnd sindicum daselbst.

Insonders lieben hern gutte gonner vnd freundt! Es haben vor euch viell andere meine guten hern vnd freundt, vor etlichenn viel jarn an mich begert, das ich meinen erbenn, khinden vnd nachkomen zu ehrnn vnd guttem, solte was ich mein tag, alls ein junnger ritterman vom adell, vnd ein armer reuterßman inn krieg, vheden vnd hendelnn, bey der rhom. key. mt., auch churfurstenn, furstenn vnd andern, von mein selbs vnnd anderer gutenn hernn vnnd freundenn wegen, in irenn vnd meinen aignen sachenn, kriegen vnd vheden (die ich lang zeit gegenn hohenn vnd nidern stenden gefurt) erlebt, beschreibenn, vnnd inn die feder khommen lassenn sollt, wie ir bede dann nunmehr auch gleichsfalls an mich begert.

Darauff ich mich dann bedacht, das ich (souil mir gott der allmechtig gnadt gibt) euch, mir, meinen erben vnd nachkomen, auch andernn meinen gutten hern vnnd freundenn, zu ehrn vnnd gefallenn euwerm begern stadt thon, |1 v| vnnd meine sachenn vnnd henndel, so ich itzberurtermassenn gehabt, souill mir derenn noch bewist, vff das kurtzest zusamen ziehenn, vnd in schrifften verfassenn wolle, wie ich dann dise zeitt her gethann, vnnd solchs nach meinem bestenn verstanndt nachuolgennder massenn begriffenn, doch mit nichtenn der meinung, ainigen rhum oder grossenn namen darmit zusuchenn oder zuerlangenn, sonder allain vmb der vrsachenn willenn, das mich angelanngt, wie das ettliche meine mißgonner ettwann auß neid vnnd haß, oder villeicht aber auß vnnwissennheit mir gern meine handlung, die ich mein tag gefurtt hab, zum ergstenn vnd vbelstenn außlegenn woltenn, dennen ich dann hier innenn zubegegnenn, vnd den wahrenn grunde an den tag zubringenn, furgenommen. Wie ich dann hierinnenn nichts anders schreibenn oder anntzaigen will, dann wie sich inn warheit alle sachen vnnd handlungenn vonn khindtheit auff mit mir verloffenn, der getrostenn zuuersicht, es soll niemandt khein mißfallenn daran haben, sonder mein vorhabenn, gemut vnnd meinung im bestenn verstehnn vnnd vffnemmen. Das will ich hingegen widerumb gegen eim jedenn freuntlichs vleiß beschuldenn vnnd verdiennen.

Empfohlene Zitierweise:
Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]. Sigmaringen: Jan Thorbecke, 1981, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Fehd_und_Handlungen_(Berlichingen)_001.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)