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87. Kinder-Märlein.

Der Reiter reit’t a Rößle,
In Stuttgart steht a Schlößle,
In Stuttgart steht a Guckehaus,
Gucket drei schöne Jungfere raus.

Die ein’ spinnt Seide,
Die ander wickelt Weide,
Die dritt spinnt en rothe Rock
Für den liebe Herregott.

Sitzt a Kindle an der Wand,
Hat a Gakele (Ei) in der Hand,
Möcht’s gern eßa,
Hat kei Meßer.

Fällt a Meßer oba runter,
Schlägt em Kind sei Aermle runter;
D’ Magd geht zum Balbierer;
’s ist Niemand zu Haus.

D’ Katz kehrt d’ Stuben aus,
D’ Maus trägt de Kutter naus,
Sitzt e Gokeler auf em Dach,
Der hat se halba z’kropfet glacht.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_294.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)