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konnte, diesen Keßel und ließ das Feuer manchmal erlöschen; dafür hat er aber auch manchen buckelvoll Schläge bekommen.

Nach einiger Zeit sah der Knabe auch, wie zwei Teufel seine böse Stiefmutter brachten und erst auf einen glühenden Rost legten und dann in einen Keßel mit siedendem Oele steckten und sie braten ließen.

Da ward es ihm gar zu unheimlich in der Hölle, und als eben zehn Jahre herum waren, mochte er nicht länger dem Teufel dienen und passte auf, wo er den Schlüßel zum Höllenthor hinlegte, erwischte ihn dann einmal, schloß auf und schlich sich fort und war froh wie er wieder droben auf der Erde war. Von dem Rauch und Ruß aber, der ihm so lange um den Kopf geflogen war, sah sein Gesicht ganz schwarz aus, also, daß man ihn hätte für einen Mohren halten können.


75. Der Hahn mit den Goldfedern.

Es waren einmal zwei englische Offiziere, die hatten sich unter das preußische Militär aufnehmen laßen und dienten hier schon lange Zeit. Da gefiel’s ihnen endlich nicht mehr und sie beschloßen, heimlich das Heer zu verlaßen, und besprachen eben ihre Flucht, als ihr Bedienter, der Bernhard hieß, zu ihnen wollte und an der Thür horchte und also ihren ganzen Plan erfuhr. Da besann er sich nicht lange,

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_259.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)