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wieder hinaus könnte!“ – Und endlich und endlich kam auch ein schneeweißer Mann, der sprach: „jetzt bin ich erlöst; Du kannst nun heimgehen und einen Wagen holen, und alles Geld nehmen, das hier in der Höhle ist.“ Darauf verschwand er. Das Mädchen aber lief voller Freuden zu ihren Eltern zurück und erzählte ihnen Alles, wie es ihr gegangen war: wie sie dem Schwein nachgelaufen und in die Höhle gekommen sei und einen Mann habe erlösen müßen.

Da waren auch die Eltern froh, denn sie hatten große Sorge wegen ihrer Tochter ausgestanden und sie schon überall gesucht, aber nirgends eine Spur von ihr gefunden, und erkannten sie fast nicht mehr. Dann fuhr ihr Vater mit einem Wagen hin und holte das Gold und Silber aus der Höhle, so daß er auf einmal unermeßlich reich wurde.


45. Der Klosterbarbier.

Ein junger Mann hatte von seinen Eltern ein großes Vermögen geerbt; weil er selbst aber nicht haushalten konnte und arbeiten nicht mochte, so nahm sein Reichthum ein rasches Ende und eh er sich’s versah, war er genöthigt, Haus und Hof zu verkaufen, um nur seine Schulden bezahlen zu können. Da blieb ihm nichts übrig, als ein Schuldschein von dreihundert Gulden, der lag schon seit vielen Jahren da; der Schuldner aber wohnte weit weg, und deshalb machte

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_160.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)