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nach England an. – Hier landet er unterwegs in der Hafenstadt. Hier spielt er mit zwei Seeräubern. Hier kauft er ihnen zwei junge Mädchen ab. Hier betritt er sein Vaterhaus. Hier verstößt ihn sein Vater mitsamt den beiden Mädchen. Hier verheirathet er sich mit dem einen Mädchen. Hier reist er mit seiner Frau und ihrer Schwester wieder nach Italien. Hier landen sie unterwegs und besuchen dasselbe Wirthshaus, wo er seine Frau losgekauft. Hier sind zwei italienische Schiffe gelandet. Hier wollen die Soldaten den Kaufmannssohn todt schießen, während die beiden Frauenzimmer fußfällig für ihn bitten. Hier wird er, auf ein Brett geschnallt, in’s Waßer geworfen. Hier kommt ein Vogel und löst ihm die Banden. Hier kommt er in der königlichen Hauptstadt an. Hier bemalt er im Schloß ein Zimmer. Hier sitzt er im königlichen Schloß bei der Vermählung seiner Frau, und dieser Kaufmannssohn, – das bin Ich!“

Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, so wurde der Prinz auf Befehl des Königs festgenommen und in’s Gefängnis geworfen und zum Tode verurtheilt. Karl aber feierte jetzt zum zweiten Male seine Vermählung; da gieng’s erst recht fröhlich her, das kannst Du glauben, und dann ist er König von Italien geworden.

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)