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ich aber habe sie Dir zugewiesen.“ Darauf ließ er sich den Weg weisen, den sie eingeschlagen, spannte seine Pferde an den Wagen und eilte ihnen nach.

Nicht lange so traf er auch die beiden Wanderer auf der Straße und grüßte sie freundlich und fragte, ob sie nicht auch ihm drei Wünsche gewähren möchten, wie dem Bauer, bei dem sie übernachtet. Der Heiland aber erkannte sogleich, daß dieß derselbe Mann war, der ihn gestern Abend nicht hatte aufnehmen wollen und sprach: „Du hast uns so gröblich von Deiner Thür gewiesen und uns nicht einmal eine einzige Nachtherberge gewähren mögen, und verlangst jetzt noch oben drein solche Wohlthaten von uns?“ Wie der Bauer sich aber noch nicht zufrieden geben wollte und noch weiter und zudringlicher redete, da ward der Heiland zornig und machte es, daß er plötzlich, wie vom Schlage gerührt, todt zur Erde stürzte, und das war seine Strafe.


41. Der Müller Hillenbrand.

Ein Müller, Namens Hillenbrand, war eifersüchtig auf seine Frau und glaubte, daß sie allzu freundlich gegen den Herrn Pfarrer sei. Um seiner Sache gewiß zu werden, unternahm der Müller eine Reise nach Seebronn, traf unterwegs einen Mann mit einer „Krätze“ (Korb) auf dem Rücken und bat ihn, daß er ihn in die Krätze nehmen und unvermerkt

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_141.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)