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24. Die Rübe im Schwarzwalde.

Ein Samenhändler reiste einst über den Rhein, ließ aber vorher auf dem Schwarzwalde ein Samenkorn fallen. Und als er wieder zurückkam, fand er, daß aus dem Körnlein eine gewaltige Rübe gewachsen war, mit der konnte er zwei große Schlachtochsen fett machen. Diese Ochsen hatten aber während der Fütterung so ungeheuer lange Hörner bekommen, denk dir nur, daß, wenn man zu Martini in eins hineinblies, der Ton erst zu Georgi wieder daraus hervorkam, und also ein ganzes halbes Jahr nöthig hatte, bis er durch das lange lange Horn hindurchfahren konnte.


25. Der Sohn des Kohlenbrenners.

In Böhmen war ein Dorf, darin lauter Kohlenbrenner wohnten, weshalb es den Namen Schwarzdorf bekommen hatte. Hier lebte auch ein Köhler, der hatte zwei Söhne, von denen war der jüngste ein schöner und stattlicher Bursch, wollte aber nicht gut thun und machte deshalb seinem Vater vielen Kummer. Wenn der Vater ihn des Nachts zu dem Kohlenhaufen schickte, daß er dabei wachen und auf das Feuer Acht haben und zu rechter Zeit die Luftlöcher verstopfen und frisches Brennholz nachlegen sollte, so ließ er Kohlen Kohlen sein und besuchte die hübschen Mädchen im

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_085.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)