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durchwalken, und zwar dieß Mal mit Waschschlegeln. (Waschklöpfeln.)

In einem dritten Dorfe gieng er endlich zu einem Schmid, legte seinen Ranzen auf den Ambos und sprach: „Nun Meister, schlaget doch ihr mit euren Gesellen so lange darauf los, bis ihr müde seid!“ was sie denn auch rechtschaffen thaten, so daß Hans ganz bestimmt glaubte, der Teufel müßte jämmerlich zu Tod geprügelt sein und deshalb den Ranzen aufschnürte. Aber kaum war der Ranzen halb geöffnet, so schlüpfte das schwarze Männlein heraus und lief gerades Wegs der Hölle zu. „O weh, rief Hans, jetzt ist der Teufel los!“

Hans hatte nun Geld genug, so lang er lebte und blieb lustig und liederlich bis an sein Ende. Als er aber nach seinem Tode vor die Himmelsthür kam, sagte Petrus: „o Dein Platz ist schon besetzt! Du gehörst dorthin in die Hölle!“ Da zog er vor das Höllenthor und klopfte an. Als aber der Teufel die Thür öffnete, schlug er sie schnell wieder zu und sagte zu den übrigen Teufeln: „laßt nur den nicht herein, sonst sind wir Alle hin!“ – Da gieng Hans ganz ärgerlich, weil er nirgends ein Unterkommen finden konnte, abermals zum Thor des Himmels, und da Petrus grade Jemand einließ, so warf Hans seine Mütze mit hinein, drängte sich dann selbst durch die Thür und setzte sich auf seine Mütze und sprach: „ich sitz’ auf meinem Eigenthume, was geht’s Euch an?“ Da mußte Petrus lachen und ließ ihn sitzen.

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_049.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)