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drei Pferde und brachten sie dem Fischkönig, der übergab sie dem König der sie hatte hüten müßen und der sie nun wohlgemuth dem alten Mütterchen zuführte.

Der König legte sich dann wieder in’s Bett, um auszuruhen und hörte, wie die Mutter ihre Söhne schalt, daß sie nicht beßer sich verborgen hätten; sie aber sagten: der Fischkönig hat ihm geholfen. „So versteckt Euch in der nächsten Nacht,“ sagte die Mutter, „hoch in den Wolken, denn dahin kann der Fischkönig nicht kommen. Ich bitte Euch aber, laßt Euch dießmal nicht finden, denn sonst hat unsre Macht ein Ende.“

Der König, der alle diese Reden wohl vernommen hatte, bekam am Abend wieder die drei Pferde zu hüten und trieb sie auf die Wiese, und sah ihnen mehre Stunden lang zu wie sie fraßen; aber auf einmal waren sie wieder spurlos verschwunden. Nun wußte der König schon, wo sie zu suchen waren und dachte: da wird dir der Hornißkönig wohl aushelfen können, und kaum hatte er dieß gedacht, so war der Hornißkönig auch schon da und fragte, wie er ihm dienen könne. Und als er erfuhr, daß er die drei Pferde vermiße, so befahl er allen Hornißen, sie sollten die Luft durchstreifen und alle Wolken durchsuchen, bis sie die drei Pferde fänden. Das thaten sie auch; und nachdem sie lange vergeblich umhergeschwärmt, fanden sie endlich hoch oben in einer dichten Wolke die drei Rosse und brachten sie ihrem Herrn und Meister, und der übergab sie dem Könige. Als dieser sie heimführte und dem alten Mütterchen auslieferte, ward sie sehr traurig und sagte: „zum Lohn für Deine

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_037.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)