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Kleidern in’s Lager der Prinzessin; er ritt aber mitten auf der Scharlachdecke hin, und wie die Prinzessin ihn kommen sah, kam sie mit ihrem Kinde ihm entgegen, und da wollte das Herzen und Küssen und der Jubel in dem Kriegsheere gar nicht wieder aufhören. Dann zog der Prinz mit seiner Gemahlin zu seinem Vater in die Hauptstadt und erzählte Alles, was ihm begegnet war, und wie die eignen Brüder ihn hatten umbringen wollen. Da wurden die zwei gottlosen Prinzen von acht Stieren in Stücke zerrißen; Karl aber wurde König von England und lebte glücklich mit seiner Gemahlin bis an sein Ende.


6. Donner, Blitz und Wetter.

Es war einmal ein alter König, der hatte einen Sohn und drei Töchter und verordnete, als er seinen letzten Willen aussprach, daß die Töchter erst sechs Jahre nach seinem Tode heirathen sollten. Dem Sohne aber legte er’s recht an’s Herz, dafür zu sorgen, daß dieser sein letzter Wille genau vollzogen werde. Das versprach ihm der Sohn denn auch. Und als später nach dem Tode des Königs gar viele Prinzen kamen, und die schönen Prinzessinnen heirathen wollten, so gab es der junge König nicht zu und sagte, daß sie warten müßten, bis die sechs Jahre herum seien.

So waren schon drei Jahre vergangen, und mancher

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_029.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)