Welche nun an äußerlichen Umständen leiden, die ohnehin aus dem Urin nicht zu erkennen sind, als: Augen, Ohren, offene Schäden, Leibschäden beyderley Geschlechts, verschiedene Rauden und Ausschläge, wie auch Erbgrind, Kröpfe, Wind- und Sodhälse, Zahnschmerzen, Scharbock und Mundfäule, Bluten des Zahnfleisches und noch andere mehr, selbige belieben sich bey mir zu melden, welchen ich nach Besichtigung des Urins und wo es durch dessen Beyhülfe nicht seyn kan, nach genauer Untersuchung der Umstände, aufrichtig sagen werde, ob zu helfen sey oder nicht.
Nun folgen einige Stücke, die ich auszutheilen pflege. Erstlich führe ich bey mir eine gewisse Nachtlaxier, welche in 7 Pillen besteht; sie wird nicht wie andere mit Suppen oder Thee eingenommen, sondern zu Nacht vor dem Schlafengehen in einem Löffel voll Wein oder Bier; man kan beydes nach Belieben nachtrinken; dann fängt es an Morgens ganz gelinde zu laxiren; eine erwachsene Person, die schwacher Natur ist, nimmt zu Nacht nur 5 oder 6 Pillen; ein Kind von 2 Jahren nimmt 2, von 3 oder 4 Jahren nimmt 3 und so weiters. Diese Laxier führet ab alle Unreinigkeiten des Magens und der Gedärme, benimmt die verlegene Gall und Schleim, bringt den Appetit wieder, und schaffet alle todte und lebendige Würmer samt dem Wurmstock aus dem Leibe sowohl bey Kindern als Erwachsenen. Schwind- und Dürrsüchtigen, Blutspeienden, Schwangern, und denen, die eine Entzündung des Magens, der Gedärme, oder benachbarten Ingeweiden haben, sind meine wie andere Laxanzen verbotten.
2. Ein Präservativ für Personen, die einen schwachen Magen, Wind und Blähung haben, für Grimmen, Kolicschmerzen des Leibes, Dissentrie oder weiße und rothe Ruhr, Durchlauf, in allen
Anonym: Medicinische Charlatans in Franken in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 592. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Medicinische_Charlatans_in_Franken.pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)