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Sonntags am 14ten Februar um Mittag langte Friedrich mit seiner Gemahlin und seinen Söhnen zu Nürnberg an: wenige Stunden nachher seine Mutter und Geschwister, in Begleitung einer Gräfin von Henneberg. Ihnen folgte eine große Anzahl Grafen und Ritter; ihre Namen enthält das angefügte Verzeichniß. Friedrich nahm mit seinem Gefolge die Herberge bey Linhard von Bloben, in dem jetzigen blauen Hofe; Anna die ihrige in Hanns Thummers Hause am Markte. Schon vorher hatte der Rath alle Anstalten getroffen, um seine Gäste gebührend zu bewirthen. Ulrich Grundherr, Jacob Groland und Sebald Schürstab waren verordnet dieses zu besorgen; Ulrich Haller und Sebald Schreyer hatten Aufräge die benöthigten Sachen anzuschaffen. Daß dieses treulich geschehen, ist das von letzterm verfertigte hier am Ende angefügte Verzeichniß der Beweis. Es war damahls Sitte der Reichsstädte, jede fürstliche Person, welche zum erstenmahl sich in ihren Mauern befand, durch Geschenke zu bewillkommen. Kaum waren Sophie und ihre Söhne eingetroffen, so erschienen Gabriel Nüzel und Paulus Volkamer, zwey Abgeordnete des Raths, und überreichten ihnen goldene Trinkschaalen