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Samuel Bodmer: March-Buch

Textbox 1

Allhier In der Streichen-Matt
ligt der stritige Marchstein, der
Ao.[1] 1705 nicht hat können gesetzt werden,
desshalben auch die March-Linien nicht
illuminiert[2] worden, weilen selbige
noch nicht gezeigt werden können,
die Erste Linien zeigen die Österricher;
die andere forderen die Urbarij[3]:
die dritte aber heüschen die Urbarij
dunkel: die Nathur aber zeigt solche,
und forderen alle drey Linien, die Schinnen
fluh[4], welches allein die Ursach ist, weil
keine Parthey der anderen ihre ge-
zeigte Schinnen-fluh annemmen will.
Ist also dieser Stein unaussgemacht
ligen blieben, biss auf bessere Bericht
an welchem Orth die Schinnenfluh
seye.

Toponyme 1

  • Links der Grenze: Bern Gebieth
  • Rechts der Grenze: Östereichisch

Der ersten Grenze entlang von links unten nach oben:

  • (Grenze) No 19
  • Stein 44: Streichen-Matt[5]
  • Stein 44-45: 3. Marchlinien [6]
  • Stein 44-46: 2. [Marchlinie]
  • Stein 44-47: 1. [Marchlinie]
  • Stein 45
  • Stein 46: Schinfluh[4]
  • Stein 47
  • (Grenze) No 20

Textbox 2

Ich habe aber auss allen Umbständen deren über
100. da gewesen, gefunden, dass die Mittlere Linien die
Rechte Schinnen-fluh[4] zeige, in deme daselbst die fluh zu
einer Landtstrass durchbrochen[7], und darbey ein alter
Lindiger Stöder[8] staht, darinn drey yserne Schin-Nägel ge-
schlagen, darvon sie den Nahmen hat, gezeigt worden.
Hierbey ist gewesen Bernerseits: der WohlEdle ?. Junkeer
Obervogt Effinger von Schenkenberg[9], und Herr zu Wildegg,
Herr Obervogt Wagner von Biberstein, Samuel Bodmer,
Geometra Samuel Otth, Hr. Schultheiss Fröhlich von Brugg
Alss Landtschreiber von Schenkenberg, und eine schöne Anzahl
von Undervögten, und Landtleüthen.
Östereichischerseits aber; Zwey abgesandte von Freyburg,
der Vogt von Rhynfälden, viel Undervögt sambt ihren
Gemeinden.
Von dieser Schinnen-Fluh die Höche dess Vorderen Streichen-
bergs hinauf, daselbst stehet ein Stein: Von der Höche wider
herunder von Stein auf Stein biss in die Bänkertstraass,
so man von Küttingen kombt, alss der letste Stein vom Ambt
Schenkenberg, vnd der Erste dess Ambts Biberstein, allda
eine Neüwe Landstraass auf Basel soll gemacht werden.

Toponyme 2

  • Links/Ob der Grenze: Bern Gebieth
  • Rechts/Unter der Grenze: Östereichisch

Der zweiten Grenze entlang von links unten nach rechts oben:

  • (Grenze) No 20
  • Stein 48
  • Stein 49
  • Stein 50: Der leste Stein von Schenckenberg und erste an Biberstein
  • (Grenze) No 21

Anmerkungen

  1. Anno
  2. illuminiert: Die Grenze ist nicht gelb angemalt.
  3. Urbarij: wohl im Bezug auf ein Urbar (Verzeichnis), vielleicht das "Habsburgische Urbar" auf Internet Archive, Seite 61: «Weder das dorf ze Bönkon in der lantgrafschaft lige oder nikt, des konde ich nikt erfarn von der luten eide.»
  4. a b c Schinnen-fluh: wohl die Schinagelfluh, Felsen des Strihen (map.geo.admin.ch 1877)
  5. Streichen-Matt: 1877 Strichenmatt (map.geo.admin.ch 1877), heute Striematt und Strihematte (map.geo.admin.ch)
  6. Die anderen Marchlinien sind: 1. (von Stein 44 zu Stein 47), und 2. (von Stein 44 zu Stein 46) eingezeichnet.
  7. durchbrochen oder durchbrachen
  8. Lindiger Stöder - Was das wohl heisst?
  9. Bernhard Effinger war von 1699 bis 1703 Landvogt im Amt Schenkenberg.
Empfohlene Zitierweise:
Samuel Bodmer: March-Buch. , Bern circa 1710, Seite 056. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Marchbuch-2-056.jpg&oldid=- (Version vom 7.5.2021)