Seite:Maehrchenkranz fuer Kinder 173.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der nun als ein schmutziges und gefräßiges Schwein den Felsen grunzend hinablief, und sich in dem Sumpf herumwälzte; seine beiden Knaben aber, in Spanferkel verwandelt, schrieen hinter ihm her.

Tomy hatte sich mittlerweile wieder erholt, und nun bekam auch er seinen Theil. „Du ungehorsamer, geschwätziger Junge,“ sagte die Fee zu ihm; „du hättest wohl verdient, daß ich dich in einen Staarmatz oder in eine Elster verwandelte. Hattest du mir nicht heilig versprochen, nie aus meinem Hause zu schwatzen, und keinem Menschen zu sagen, was du bei mir sehen und hören würdest? Zum Dank für meine Liebe, mit der ich dich aufnahm und versorgte, hast du mir meine Puppe geraubt, und sie den Söhnen meines ärgsten Feindes gegeben; ist das recht, kleiner Dieb? ist das recht?“

Tomy fiel auf seine Knie, und bat weinend um Vergebung, und versprach, nie wieder so undankbar zu seyn, und seine gute liebe Pathe durch keinen Ungehorsam je wieder zu betrüben.

„Nun, ich will dir verzeihen,“ erwiederte die Fee, „wenn du nur Wort hältst, und dich besserst.“

Als Tomy dies nochmals fest versichert hatte, holte die Fee die geraubte Puppe aus dem Hause des Menschenfressers, und verwandelte sie in ein allerliebstes sechsjähriges Mädchen, das sie Tochter Herzblatt nannte. Sie erzog sie mit dem kleinen Tomy, der sie sehr lieb hatte, und mit ihr spielte, so daß beide recht vergnügt und glücklich lebten. Als aber das hübsche Mädchen achtzehn Jahre alt war, ließ die Fee Beide zu sich kommen, und sagte: „Nun hört, Kinderchen; da ihr euch Beide so gut seyd, und immer so einträchtig und friedlich mit einander gespielt und gelebt habt, so wünsche ich, daß ihr euch heirathet, und als Mann und Frau euch gegenseitig beglücket.“ Damit waren Herzblatt