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stinkenden Sumpf voll Schlamm und Ungeziefer umgeben war; in dem Sumpf aber waren eine Menge gräßlicher Thiere, Kröten, Nattern, Krokodile und dreiköpfige Schlangen.

„Alle die Thiere, die du da unten siehst,“ sagte der Menschenfresser zu Tomy, „sind meine Kinder, die deine gottlose Pathe, mir zu Leide, in solch Ungethüm verwandelt hat. Daher ist es billig, daß sie dich fressen.“

Damit nahm er den unglücklichen Tomy, der schon vor Schrecken halb todt war, bei dem einen Beine, und wollte ihn hinabschleudern in den giftigen Sumpf. Der aber schrie in seiner Angst, so laut er konnte: „Erbarme dich, erbarme dich, liebe Mutter! wo bist du?“

Schnell wie der Blitz kam ein kleines altes Weib auf einer geflügelten Katze durch die Luft daher geritten, und berührte den abscheulichen Menschenfresser mit einem Zauberstäbchen, der plötzlich wie versteinert stehen blieb, und sich nicht mehr regen und bewegen konnte. Dann nahm sie ihm schnell den kleinen Tomy, der ohnmächtig geworden war, aus der Hand, und sagte zu dem Ungeheuer: „Wie wagst du, Gottloser! dich an diesem Kinde zu vergreifen, das dir niemals etwas zu Leide gethan hat! Zwar war es ungehorsam gegen mich, und hat deswegen Strafe verdient, allein was gehet das dich an? Deine Kinder habe ich allerdings in Kröten, Nattern und Schlangen verwandelt, sie waren aber auch nichts Besseres werth, denn es war eine gottlose, verworfene Brut. Auch du verdienst kein besseres Loos; darum sey fortan in ein Schwein verwandelt, und deine beiden Knaben, die meinen Tomy so schändlich betrogen haben, sollen als Spanferkel dich begleiten.“

Hierauf berührte die Fee, welche auf ihrer Reise zur Vorsteherinn der Feen ernannt war, und dadurch große Macht erhalten hatte, mit ihrem Zauberstäbchen den Menschenfresser,