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ihn, ja hübsch artig zu seyn, und Alles im Hause in Ordnung zu erhalten, und niemand hinein zu lassen.

„Das ist schön, daß die Pathe fort ist!“ sagte Tomy; „nun muß ich wissen, wer in dem Schranke so schön gesungen hat.“ Aber wie sollte er ihn öffnen? Dies war die Frage: denn die Fee hatte nicht nur den Schrankschlüssel, sondern auch den Schlüssel zur Kammerthüre mit sich genommen. Er ging zu seinen beiden Freunden, und klagte ihnen seine Noth. Die aber gaben ihm ein Zauberstäbchen, womit man ganz leicht alle verschlossenen Thüren öffnen konnte. Das nahm Tomy, und schlug damit an die Kammerthür, die sogleich weit aufflog. Er trat nun hinein, und hörte wieder, wie das erste Mal, in dem Schranke singen, und zwar noch stärker, als damals. Hierauf schlug er mit dem Zauberstäbchen auch an den Schrank, und als sich die Thüren geöffnet hatten, sah er mit Erstaunen eine schöne, reich gekleidete Puppe, ungefähr zwei Spannen lang, die auf einem Brettchen stand, und wie eine Sängerinn, bald den einen, bald den andern Arm bewegte, die Augen verdrehete, den Kopf bald rechts, bald links neigte, und die wunderschönsten Arien mit ungemeiner Geschicklichkeit sang. So klein sie war, so hatte sie doch eine sehr helle Flötenstimme. Sie sah den kleinen Tomy, der sie aufmerksam betrachtete, liebäugelnd an, und sang ihm drei oder vier Liedchen, eines schöner als das andere.

Anfangs fürchtete er sich ein wenig, bald aber machte er sich bekannt mit ihr, nahm sie aus dem Schranke, und setzte sie auf den Tisch, wo sie zu seiner nicht geringen Freude, Dreher und Schleifer, kosackisch und hanackisch tanzte, und Sprünge machte, wie eine Ballettänzerinn. Sie sprach nie, sondern sang beständig, und zwar nicht Worte, sondern nur die Töne der Arien: ha, ha, ha, ha, ha, hi