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Tomy, schleich’ dich sacht in die Kammer, und sieh einmal nach, was es ist; nicht wahr, du thust es?“

Tomy versprach es. Als daher einmal die Fee in einem andern Zimmer beschäftigt war, ging er leise in ihre Kammer, sah auf der Kommode die Schachtel stehen, machte sie auf, und guckte hinein; er aber sah nichts, denn die Schachtel war leer.

Als er nun wieder zu den beiden Gespielen kam, und ihnen sagte, daß er umsonst nachgesehen habe, da stellten sie sich sehr verwundert, und sprachen: „Gewiß hat es deine Pathe in ihren hübschen Schrank verschlossen, da mußt du nachsuchen, bis du es gefunden hast; es könnte wohl gar ein Schatz seyn, den dir deine Mutter hinterlassen hat, und den die Fee ungerechter Weise für sich behalten will.“

„Das könnte wohl seyn,“ dachte Tomy. „Vielleicht ist meine Mutter nicht so arm gewesen, als sie sich stellte. Ich muß doch sehen, ob ich nicht dahinter kommen kann!“

Nun ereignete es sich, daß eines Tages die Fee ausgegangen war; da durchsuchte er alle Zimmer, und kam auch an den schönen Schrank. Wie erstaunte er aber, als er darin singen hörte! „Was ist das?“ sagte er; „ist denn jemand in diesem Schranke eingesperrt?“ Er horchte, und hörte deutlich die Stimme eines Mädchens, das aus vollem Halse ganz allerliebst sang. Er konnte aber den Schrank nicht öffnen, und so bekam er auch das Mädchen nicht zu sehen.

Das Alles erzählte er seinen beiden Freunden, die ihn nur noch neugieriger machten, und ihm zuredeten, den Schrank aufzuschließen, und nachzusehen, was das für ein Mädchen sey, die darin so wunderschön sänge.

Bald darauf verreisete die Fee auf ein Paar Tage, und übergab dem kleinen Tomy das Haus, und ermahnte