Seite:Maehrchenkranz fuer Kinder 133.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

still auf den Weg hin, und dachte: Nun wollen wir doch wieder nach Hause kommen.

Aber es gelang nicht. Denn als der Vater sie heimlich verlassen, und Däumling nun vergnügt die Brüder den Weg zurückführen wollte, waren keine Brotkrümchen mehr zu sehen, denn die Vögel hatten sie aufgefressen. Ach, da wurden sie Alle sehr betrübt, und weinten und schrieen gar erbärmlich, und verirrten sich in ihrer Angst immer tiefer und tiefer in den Wald hinein. Dazu wurde es Nacht; es brach ein Sturm mit gewaltigem Heulen, Brausen und großem Platzregen los, und das Geheul gieriger Wölfe glaubten sie auch schon zu hören. – Jetzt wußte Däumling keinen andern Rath, als auf einen Baum zu klettern, um nachzusehen, ob sich nicht irgend wo eine Wohnung entdecken ließ. Er war auch wirklich so glücklich, in weiter Ferne tief im Walde einen schwachen Lichtschimmer zu erspähen. Nun stieg er herab, und ging mit seinen Brüdern auf die Gegend zu, wo das Licht geschienen hatte, und nach langem, mühsamen Umhertappen in der Finsterniß sahen sie es endlich wieder durch die Nacht schimmern, kamen mit vieler Mühe und Noth an das Haus, in welchem das Licht war, und klopften an. Ein altes Mütterchen öffnete die Thüre und fragte, was sie wollten. Da jammerten sie, und klagten alle Noth und Angst, die sie ausgestanden hatten, und baten um ein Nachtlager. „Ach,“ sagte die Frau, indem sie weinend und bedauernd die armen Jungen betrachtete, „ach, wie beklage ich euch! Wißt, hier ist das Haus des Popanzes, der alle Kinder, die er erwischt, auffrißt, weil sie sein liebster Leckerbissen sind. Wo soll ich euch also hinstecken, ohne daß er euch auswittere, weil er Menschenfleisch auf viele Schritte weit riecht.“

„Ach, liebe Mutter!“ wimmerte der kleine Däumling, der für die andern das Wort führte, „was sollen