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König und Herr; haltet Euch Alle brav, und seyd mir gehorsam, dann sollt Ihr es gut bei mir haben! – Der Tisch ist gedeckt, und Ihr seyd sämmtlich zur Tafel geladen.“

Darauf setzten sich Alle, die geladen waren, an die Tafel, und aßen mit dem größten Appetite.

„Aber mein Himmel!“ sagte Bubu, als er kaum angefangen hatte zu essen, „habe ich denn keinen Mundschenken, wenn ich König bin? Warum läßt man mich denn dürsten?“

Sogleich wurde ein ganzer großer Korb voll Weinflaschen gebracht, und dem Könige Bubu, nebst den übrigen Gästen, die Gläser gefüllt. Kaum hatte aber Bubu das erste Glas ausgeleert, als es mit einem Male ganz hell und klar in seinem Kopfe wurde; beim zweiten Glase fühlte er, daß seine Muskeln sich dehnten; er mußte sich strecken, und eben so, wie er, streckten sich zugleich alle seine Minister und Generale, und da Bubu zum Zelte hinaus sah, streckte sich das ganze Volk, und das ganze Heer. Es war gerade der Tag, an dem Bubu anfangen sollte, zu wachsen, und mit ihm wuchs Alles, was aus der Schachtel, folglich aus seinen Händen, hervorgegangen war.

Nach der Tafel wurde Befehl ertheilt, daß eine große Stadt erbaut werden sollte. Die Baumeister entwarfen sogleich den Plan dazu; die Bauern und Holzhauer gingen in den Wald, und fällten Holz; die Steinbrecher brachen Steine, Alles, was Hände hatte, mußte Hand an’s Werk legen. Mitten in der Stadt erhob sich ein prächtiger königlicher Palast, der von einem großen, kunstvoll eingerichteten Garten umgeben war; es wurden Kirchen, Spitäler, Kasernen, ein Rathhaus, ein Waisenhaus, und noch viele andere schöne Gebäude angelegt, die zu einer großen Königsstadt