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ihm im Wege stand. Er faßte es mit seinen kleinen Händen an, und fand, daß es die Gestalt einer Schachtel hatte, und zugebunden und versiegelt war. „Das mag wohl gar die blaue Schachtel seyn!“ dachte er, hob sie in die Höhe, und setzte sie sich auf den Kopf. Sie war fast so groß, als er selbst, dabei aber so federleicht, daß er ohne große Mühe damit fortlief.

Die Brüder vermißten ihn nicht eher, als am Morgen, da sie ihre Stiefel brauchten. Sie gingen hinaus in die Küche, sie zu holen, und da sie noch ungeputzt waren, fluchten und schalten sie ganz abscheulich auf Bubu, und nahmen sich vor, ihn bis auf den Tod zu peitschen für seine Nachlässigkeit, sobald er wiederkommen würde.

Allein er kam nicht wieder. Da that es den Brüdern leid, einen Bedienten an ihm verloren zu haben, sonst aber grämten sie sich nicht weiter um ihn, und sagten: „Laß ihn laufen, er mag sehen, wie er fortkommt in der Welt!“

Bubu war die ganze Nacht hindurch gelaufen, und endlich auf eine schöne große Wiese gekommen, wo er sich ganz ermattet niedersetzte, um etwas auszuruhen. Dann ging er weiter und immer weiter, bis er an eine große Eiche kam, in deren Schatten er sich lagerte. Jetzt fing ihn an zu hungern; da er aber nichts zu essen mitgenommen hatte, und auch in der ganzen Gegend nichts zu finden war, so überlegte er, was er in dieser Noth zu thun habe.

Als er nun so traurig da saß, fiel ihm seine blaue Schachtel in die Augen. Er las die Aufschrift, und dachte: Vielleicht hilft dir die aus aller Verlegenheit. Schnell fuhr er mit der Hand in die Tasche, und zog ein kleines Messerchen heraus, um den Bindfaden damit zu zerschneiden, doch sah er sich erst um, ob auch nicht die bösen Stecken wieder aus der Erde hervorsprängen. Er sah aber nichts, und öffnete ganz ruhig die Schachtel.