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heraus. „Das will ich doch kosten,“ sagte der Eine, und ißt das Stückchen. Bald darauf fiel wieder ein Stückchen los. „Das soll für mich seyn,“ sagte der Andere, und aß es.

Als nun der Vogel gebraten war, brachten sie ihn dem Goldarbeiter, der mit dem Schwesterchen schon beim Hochzeitmahle saß. Der suchte sogleich nach Herz und Leber, um sie geschwind zu essen, aber die waren fort. Da ward er sehr böse, und sagte: „Wer hat das Herz und die Leber gegessen?“ – „Das werden wir wohl gewesen seyn;“ sagten die Brüder. „Es fielen zwei Stückchen ab, die haben wir gekostet.“

„Habt ihr mir Herz und Leber gegessen, ihr dummen Jungen,“ sagte der Goldarbeiter, „so behaltet den Vogel auch, und eure Schwester mag ich nun ebenfalls nicht.“

Damit jagte er sie alle drei zum Hause hinaus, und jammerte sehr, und ärgerte sich, daß er den Vogel nicht selbst gebraten habe.

Als sie nun nach Hause kamen, aß der Aelteste den Vogel, denn der Zweite wollte ihn nicht, weil es sein liebstes Goldvögelchen war; auch die Schwester wollte ihn nicht, weil sie durch ihn ihren Bräutigam verloren hatte. Deshalb aß ihn nun der Aelteste. Aber kaum hatte er ihn verzehrt, so stand eine sehr schöne Prinzessinn vor ihnen, an der Alles vom feinsten Golde war. Die sagte: „Nun bin ich endlich erlöst; ihr alle drei sollt mit mir nach meinem Königreich kommen.“

Da gingen sie mit. Aber kaum waren sie dort angelangt, so heirathete die Prinzessinn den ältesten der Brüder, weil er das Herz gegessen hatte. Da war er König. Der Andere, welcher die Leber gegessen hatte, fand jeden Morgen einen Beutel mit Gold, und weil er ein heiterer und munterer