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ordentlich! spring besser!“ Aber der junge Affe konnte es noch nicht, und machte jammervolle Gebehrden.

Der Mann sah dies mitleidig an, und bat die Kinder, den Affen doch gehen zu lassen, sie aber wollten nicht. Da gab er ihnen das zweite Stück Tuch, und sie ließen ihn los.

Weiter hin traf er einen Haufen Knaben an, die einen jungen Bären hatten, auf welchem sie ritten und ihn prügelten. Der Mann erbarmte sich des Bären, und um ihm die Freiheit zu verschaffen, gab er sein letztes Tuch hin.

Nun hatte der Mann nichts zu handeln, und nichts zu zehren, und dachte: „Was soll ich nun anfangen?“

Als er so denkend weiter ging, fand er auf einer Schilfwiese ein großes Stück seidenes Zeug, mit Goldblumen durchwirkt, das war sehr kostbar. „Ach,“ sprach er zu sich selbst, „nun ist dir auf ein Mal geholfen! Um der Barmherzigkeit willen, die du geübt hast, hat der Himmel das Tuch dir siebenfältig ersetzt.“

Kaum war er aber einige hundert Schritte gegangen, da kamen Leute des Weges, die sahen das Zeug, und fragten: „Woher hast du das kostbare Seidenzeug? Das Zeug ist mit andern Stücken aus der Schatzkammer des Königs gestohlen. Nun haben wir endlich den Dieb gefunden; aber wo hast du die andern Sachen?“ –

Sie führten ihn vor den König, welcher ihn sehr zornig anredete, und also sprach: „Weil du so Unziemliches und Strafbares begangen, so lege man dich in einen großen Kasten, den man mit einem Nagel von Holz verschließe, gebe dir zwei Brote mit, und werfe dich in’s Wasser.“

Also geschah es. Aber der Kasten blieb bald hängen am Ufer, und obwohl die Luft im Kasten bewegt ward, so empfand der Mann doch große Angst, und war schon dem Ersticken nahe, als etwas an dem Holznagel knasperte, und ihm zurief: „Nun drücke ein wenig an dem Deckel!“ Und