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der Treppe that, da hatte es zwölf ausgeschlagen, und Wagen und Pferde waren verschwunden, und Aschenbrödel stand in ihrem grauen Aschenkleide auf der Straße. Zum Glück war es stockfinstre Nacht, daß sie niemand sah.

Aber der Prinz war ihr nachgeeilt, und fand auf der Treppe den goldenen Schuh; den hob er auf, als er aber unten vor die Thüre kam; da war Alles verschwunden. Die Leute auch, die zur Wache hingestellt waren, kamen und sagten, daß sie nichts gesehen hätten.

Aschenbrödel war froh, daß es nicht schlimmer gekommen war, und ging nach Hause, steckte ihr trübes Oellämpchen an, hängte es in den Schornstein, und legte sich in die Asche.

Es währte nicht lange, da kamen die beiden Schwestern auch, und riefen: „Aschenbrödel, steh’ auf, und leucht’ uns!“ – Aschenbrödel gähnte, und that, als ob sie eben aus dem Schlaf erwachte. Bei dem Leuchten aber hörte sie, wie die Eine sagte: „Wer nur die verwünschte Prinzessinn seyn mag? ich wollte, daß sie wäre, wo der Pfeffer wächs’t! Der Prinz hat nur mit ihr getanzt, und als sie weg war, hat er gar nicht mehr bleiben wollen, und das ganze Fest hat ein Ende gehabt!“ – „Es war recht, als wären die Lichter mit einem Male ausgeblasen gewesen!“ sagte die Andere. Aschenbrödel aber sagte dazu kein Wörtchen.

Nun gedachte der Prinz: Ist dir alles Andere fehlgeschlagen, so wird der verlorne Schuh die Braut auffinden helfen! Damit ließ er bekannt machen: Welcher der goldene Schuh paßte, die sollte seine Gemahlin werden. Aber Allen war er viel zu klein, ja manche hätten ihren Fuß nicht hinein gebracht, und wären die zwei Schuhe ein einziger gewesen. Endlich kam die Reihe auch an die beiden Schwestern, die Probe zu machen. Sie waren froh, denn sie