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Männchen fest, und zerrten sich so lange mit dem Adler herum, bis er seine Beute mußte fahren lassen.

Als der Zwerg sich vom ersten Schrecken erholt hatte, sprach er: „Konntet ihr mich auch nicht säuberlicher angreifen! gerissen habt ihr an meinem Röckchen, daß es Löcher bekommen hat an mehr als Einer Stelle.“ Da nahm er einen Sack mit Edelsteinen, und schlüpfte wieder in seine Höhle. Die Mädchen waren schon an seinen Undank gewöhnt, setzten ihren Weg schweigend fort, und verrichteten in der Stadt ihre Geschäfte.

Als sie beim Heimkehren wieder auf die Haide kamen, überraschten sie den Zwerg, der wohl gedacht hatte, es würde so spät niemand mehr des Weges gehen. Er hatte sich ein reinliches Plätzchen ausgesucht, und seinen Sack mit Edelsteinen ausgeschüttet. Da lagen sie rings herum, und weil die Abendsonne darüber hin schien, schimmerten sie so prächtig in allen Farben, blau, roth, grün und gelb, daß die Kinder stehen blieben, und sie betrachteten.

„Was steht ihr da, und habt Maulaffen feil!“ schrie der Zwerg ärgerlich, und wollte sie weiter ausschelten, als er etwas brummen hörte, und in dem Augenblick auch ein Bär aus dem Walde hervortrabte.

Erschrocken sprang der Zwerg auf, und wollte entfliehen; aber er konnte nicht mehr zu seinem Schlupfwinkel gelangen; der Bär war schon zu nahe. Da rief er in der Herzensangst: „Lieber Herr Bär, verschont mich, ich will Euch alle meine Schätze geben, alle die Edelsteine, die da liegen. Was habt Ihr an mir kleinen Kerl; Ihr spürt mich nicht einmal in Euern Zähnen, aber die beiden Mädchen da, das ist ein zarter Bissen, fett wie die Wachteln! Die freßt in Gottes Namen!“ Der Bär kümmerte sich aber um seine Worte nicht, und gab dem boshaften Geschöpfe