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Regengüsse hatten den undurchlässigen Lehmboden in klebrigen Morast verwandelt. Um so mehr waren wir überrascht von den Vertretern des Gesundheitswesens im Stabe des Generals von T ..., dem Generaloberarzt und dem Stabsarzt, zu vernehmen, daß der Gesundheitszustand der Truppe ganz vorzüglich sei. Die Truppenführung und die Militärsanität haben, sich gegenseitig unterstützend, in vorbildlicher Weise alles getan, was geeignet ist, den Gesundheitszustand der Truppe zu fördern und schädliche Einflüsse abzuhalten und zu bekämpfen. Bei der Anlage der Befestigungswerke wird auf die Entwässerung des Bodens planmäßig hingearbeitet. Die Entwässerungsfrage ist eine der größten Sorgen der leitenden Offiziere. Durch Erstellung von Ablaufgräben und Abzugskanälen, von Wasserlöchern und Wasserfängern ist ein großer Teil der Schützengräben, Unterstände, Blockhäuser und Schanzen trocken gelegt, an anderen Orten sind die Entwässerungsarbeiten noch im vollen Gange. Viele Schützengräben sind faschiniert oder mit Latten verschalt, die Grabensohle ist oder wird mit Holzgitterwerk, mit Bohlen oder Faschinen belegt, damit sie auch zur Regenzeit trockenen Fußes begangen werden kann. Anfänglich bekamen manche Leute in den Schützengräben von der Nässe geschwollene Füße. Durch die Entwässerungsarbeiten ist dieses Übel beseitigt worden.

Daß gesonderte Latrinengräben angelegt sind, wurde schon erwähnt. Der Latrinenfrage, der

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Karl Müller: Kriegsbriefe eines neutralen Offiziers. Velhagen & Klasing, Bielefeld ; Leipzig 1915, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%BCllerKriegsbriefe.pdf/212&oldid=- (Version vom 1.8.2018)