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mit schwachen Kräften nach dem zweiten Abzug der Franzosen. Dieser kurze Rückblick auf die kriegerischen Vorfälle um Mülhausen schien mir zweckmäßig zu sein zum besseren Verständnis des nachfolgenden Berichtes über einen Rundgang, den ich in den letzten Septembertagen über die Schlachtfelder von Mülhausen gemacht habe.

Die Mülhauser Straßenbahn führte mich an einem Vormittag nach dem viel genannten Vorort Burzweiler. Eine Basler Kriegskorrespondenz hatte, auf Grund von Erzählungen, die von Mund zu Mund, von Mülhausen bis an die Schweizergrenze weitergetragen worden waren, Mitte August gemeldet, Burzweiler sei „dem Erdboden gleichgemacht“. Das ist nun eine der Übertreibungen, die in Kriegs- und Friedenszeiten beliebt sind bei den leider nicht allzu seltenen Leuten, die gerne in Unglücksnachrichten schwelgen. Die Wahrheit von dem Zustand des Dorfes ist immer noch schlimm genug.

Am 9. August war’s, im Nachtgefecht. An der Doller, in Lutterbach und Pfastatt (nordwestlich Mülhausen) lagen die Franzosen. Der Angriff des rechten Flügels der Deutschen entwickelte sich aus dem Hardtwald und von der Napoleonsinsel her über Sausheim, Modenheim und Illzach. In Burzweiler fand der Hauptzusammenstoß statt.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Müller: Kriegsbriefe eines neutralen Offiziers. Velhagen & Klasing, Bielefeld ; Leipzig 1915, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%BCllerKriegsbriefe.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)