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deutschen Armee allgemein genannt — noch weitere hundertundfünfzig Franzosen verwundet vom Gefechtsfelde eingebracht, so daß sich die Gesamtzahl der verwundeten und unverwundeten Gefangenen auf ungefähr siebenhundertundfünfzig belief. Dementsprechend waren die Verluste an Toten und an Verwundeten, die von den Franzosen selbst zurückgeschafft wurden. Sie werden schätzungsweise nach der Zahl der vor den einzelnen Bataillonsabschnitten Gefallenen auf neunhundert bis tausend angegeben. Nach den Regimentsnummern der Gefangenen und nach der Breite der Angriffsfront zu schließen, hatten die Franzosen eine Division zu dem Angriff bereitgestellt, wovon jedoch nur eine Brigade in erster Linie zur Verwendung gekommen ist.

Schwerer als die Verluste wiegt der moralische Eindruck des taktischen Mißerfolges auf der einen, der erfolgreichen Abwehr aus der anderen Seite. Der in jeder Hinsicht gut vorbereitete und mit Kraft unternommene Angriff der Franzosen bezweckte, wie schon oben angedeutet, offenkundig die Durchbrechung der gegen Süden Front machenden deutschen Truppenaufstellung zwischen Maas und Mosel. Bereitgestellte Reserven der Deutschen brauchten indessen nicht einmal eingesetzt zu werden.

Die Deutschen hatten ihren Erfolg nächst dem geschickten Zusammenarbeiten der Infanterie und Artillerie ganz besonders der unerschütterlichen Disziplin, Standhaftigkeit, Ruhe und großen

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Karl Müller: Kriegsbriefe eines neutralen Offiziers. Velhagen & Klasing, Bielefeld ; Leipzig 1915, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%BCllerKriegsbriefe.pdf/142&oldid=- (Version vom 1.8.2018)