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Dann winkte Springmännlein dem Prinzen, der seinem kleinen Freunde folgte, bis dieser draußen im Schatten der Bäume halt machte. Immo dankte dem guten Springmännlein nochmals von Herzen für seine treue Hilfe. Doch der kleine Mann winkte abwehrend und ließ sich also vernehmen:

„Was Springmann half, das tat er gern,
Er wollte nützen seinem Herrn,
Weil er erkannt sein treu’ Gemüt,
Aus dem ihm noch viel Glück erblüht.
Jetzt ist’s für Springmann Zeit zu geh’n
Doch muß ihn Immo recht versteh’n:
Sobald er ruft, wird Springmann wach
Und dienet ferner seiner Sach’. –
Eh’ Springmann schlüpft ins Wurzelkleid,
Empfange Immo noch Bescheid:
Bevor man scheidet aus dem Schloß
Mit Mann und Roß und Dienertroß,
Mach’ jeder vor dem Abschied halt
Am Zauberbaume alsobald,
Und Immo mög’ zum Angedenken
Ein Zauberglöcklein jedem schenken.
Und jedes mahne beim Erklingen
Zur Wachsamkeit in allen Dingen.
Doch meinem lieben Immo wert
Gehöre auch das Zauberschwert.“

Nach diesen Worten dankte Immo nochmals seinem kleinen Freunde, doch er erhielt keine Antwort, und als er sich niederbeugte, lag vor ihm die unscheinbare Springwurzel. Er hob sie sorgsam empor, indem er sie fast zärtlich betrachtete, dann barg er den wertvollen Schatz mit größter Vorsicht in seinem Gewande.

Inzwischen hatten die Knappen und Pagen aus den reichen Vorräten in Küche und Keller ein Mahl bereitet, das sie

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Elsbeth Montzheimer: Märchen. Leipziger Graphische Werke AG, Leipzig 1927, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%A4rchen_(Montzheimer)_107.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)