meines künftigen Gemahls gehorchen. (leise) Sagen Sie, es gehe nicht an.
Wilh. Schön, Mamsell, recht schön! so etwas Schlangenartiges!
Nat. Wo bleibt der feyerliche Schwur? Eidbrüchige!
Maulw. Madam! Madam! es sind keine Türken. So eben hab’ ich diesen Schelm erwischt, wie er meinen Wein aussoff.
Hopsa. Aber so laß Sie dok nur los mein Ohr.
Maulw. Es ist der Musje Hopsa.
M. Braun. (stellt sich verwundert.) Was bedeutet das?
Rose. Ich bekenne die Schelmerey. Ich bin kein Muselmann, sondern ein ehrlicher Deutscher.
Len. Himmel!
Nat. Desto besser.
Wilh. Er hat sie nur für einen Narren gehalten.
Rose. Geliebte Lenore! ich bin der Mann, den Ihr Oheim Ihnen bestimmte. Möchte Ihr Herz nicht widersprechen.
Len. (bey Seite.) Ha! ich erhole mich!
Rose. Ich könnte mit Reichthum prahlen, ich könnte Ihnen sagen, daß ich die schönsten Güter im Rheingau besitze –
August von Kotzebue: Mädchenfreundschaft, oder der türkische Gesandte. Ein Lustspiel in einem Akt. Wallishausser, Wien 1805, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%A4dchenfreundschaft,_oder_der_t%C3%BCrkische_Gesandte.pdf/27&oldid=- (Version vom 13.5.2023)