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Len. (zu den andern beyden.) Er spricht ziemlich gut deutsch.

Maulw. Ein schlechter Gärtner wer Teufel setzt Lilien unter einen Pomeranzenbaum.

M. Braun. Ew: Excellenz drücken sich sehr gnädig aus. Erlauben Sie, daß diese meine Zöglinge, einige Talente in Ihrer Gegenwart üben um zu beweisen, daß die jungen Frauenzimmer in meiner Pension zu wackern Hausfrauen gebildet werden.

Rose. (nickt mit dem Kopfe.)

M. Braun. Wohlan, Wilhelmine, tanzen Sie ein Solo.

Len. (empfindlich bey Seite.) Das ist doch auch sonderbar, daß man die Jüngste zuerst auftreten läßt.

Wilh. (tanzt.)

Hopsa (leise zu Rose.) Sie aben von mir kelernt.

Rose. Beym Mahomed! sie schwebt wie ein Paradisvogel und hüpft wie eine Gazelle. (Er giebt Hopsa einen Diamantring, der ihn Wilhelminen überreicht.)

Len. Brillanten? Ich hoffe für uns drey.

Wilh. Sachte, Mamsell, der Ring ist für mich allein.

M. Braun. Jetzt, Natalie, singen Sie.

Len. (bey Seite) Das ist abscheulich. Am Ende kommt die Reihe gar nicht an mich.

Nat. (singt ein Liedchen oder eine Romanze)

Rose. Allah! Allah! ich bin entzückt! So