Seite:Mädchenfreundschaft, oder der türkische Gesandte.pdf/15

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

M. Braun. Geschwind zeigen Sie her. (Sie liest die Adresse.) „An seine Excellenz, den türkischen Herrn Gesandten allhier?“ – Was soll das heißen?

Hopsa. Sie woll studir der türkisch Sprak.

M. Braun (öffnet den Brief und liest.) „Herr Ambassadeur! Wir haben in der Geographie gelesen, daß Sie mehrere Frauen heurathen dürfen. Wir sind drey junge hübsche Mädchen in Ihrer Nachbarschaft, wir haben geschworen uns nie zu trennen und da Sie, wie wir hören, unsern Hof nächstens verlassen, um in Ihr Vaterland zurück zu reisen, so fragen wir hiemit an, ob Sie uns mitnehmen wollen? – Antworten Sie uns durch Monsieur Hopsa, oder kommen Sie lieber selbst, uns zu sehen. Auf jeden Fall sind wir entschlossen nach Constantinopel zu reisen, sobald wir zum Erstenmahl zur Beichte gewesen sind. Herr Ambassadeur! Ihre gehorsamen Dienerinnen. Lenore. Natalie. Wilhelmine.“ Sind die Mädchen toll? Soll ich lachen, oder böse werden?

Hopsa. Monsieur l’Ambassadeur werde laken. Trois jolies Filles, mais sie werd ihm eiß mack sein Kop.

M. Braun. Mir fällt ein herrliches Mittel ein, die Mädchen zu bestrafen; und zwar gleich. – Apropos, Sie versprachen mir ja Kleider zu Zaire, die meine Pensionairs in einigen Tagen aufführen wollen?