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14 wie viel mehr, das blutt Christi, der sich selb on taddel durch den heyligen geyst Gotte geopffert hatt, wirtt vnßer gewissen reynigen von den todten wercken, zu dienen dem lebendigen Gott?

15 Vnnd darumb ist er auch eyn mittler des newen testaments, auff das nach geschehnem todt, zur erlosung von den vbertrettungen (die vnter dem ersten testament waren) die verheyssung empfahen, die da beruffen sind, zum ewigen erbe, 16 Denn wo eyn testament ist, da mus der todt geschehen, des, der das testament macht, 17 denn eyn testament wirt feste durch die todten, Anders hat es noch nicht macht, wenn der noch lebet, ders gemacht hat, 18 Daher auch das erste, nit on blut auffgericht wart,Exod. 24. 19 Denn als Moses außgeredt, vnd alle gepott nach dem gesetz ertzelet hatte, nam er das blutt der kelber vnd bocke, mit wasser vnd purpur wolle vnd hyssopen, vnd besprenget das buch vnd alles volck, 20 vnd sprach, das ist das blutt des testaments, das Got euch gepoten hat, 21 Vnd die hutten vnnd alle gefesß des Gottis dienst, besprenget er desselben [366] gleychen mit blutt, 22 Vnnd wirt fast alles mit blut gereyniget nach dem gesetz, vnd on blutuergiessen geschicht keyne vergebung.

23 So ists zwar nodt, das der hymlischen ding bilder, mitt solchem gereyniget werden, Aber sie selbs, die hymelischen, mit besserm opffer denn die sind, 24 Denn Christus ist nicht eyngangen ynn das heylige mitt henden gemacht (wilchs ist eyn gegenbild der warhafftigen) ßondern ynn den hymel selbs, nu zu erscheynen fur dem angesicht Gottis. 25 Auch nicht das er sich offtmals opffere, gleych wie der hohe priester gehet alle iar ynn das heylige mit fremden blutt, 26 sonst hette er offt mussen leyden von anfang der wellt her, Nu aber am ende der wellt, ist er eyn mal erschynen durch seyn eygen opffer, die sunde aufftzuheben. 27 Vnd wie den menschen ist gesetzt, eyn mal zu sterben, darnach aber das gerichte, 28 also ist Christus ein mal geopffert, weg zu nemen vieler sunde, zum andern mal aber wirt er on sunde erscheynen, denen die auff yhn warten, zu seligkeyt.

Das Zehend Capitel.

Denn das gesetz hat den schatten von den zukunfftigen guttern, nicht das wesen der gutter selbs, da alle iar eynerley opffer sind, die sie ymer vnd ymer opffern, vnd kan nicht die so zu gehen, volkomen machen, 2 sonst hetten sie auff gehoret geopffert werden, wo die, so am Gottis dienst sind, keyn gewissen mehr hetten von den sunden, wenn sie eyn mal gereyniget weren, 3 sondern es geschicht nur eyn gedechtnis der sunde alle iar, 4 Denn es ist vnmuglich, durch ochsen vnd bocks blutt sunde ablegen.

5 Darumb, da er ynn die wellt kompt, spricht er, Opffer vnd gaben hastuPsal. 39. nicht gewollt, eynen leyb aber hastu myr zubereytt, 6 der brandopffer vnnd sundopffer hatt dich nicht gelustet, 7 da sprach ich, sihe,

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 373. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_379.jpg&oldid=- (Version vom 7.10.2016)