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wer seynen bruder nicht liebet, den er sihet, wie kan er Gott lieben, den er nicht sihet? 21 Vnd das gepot haben wyr von yhm, das wer Got liebet, das der auch seynen bruder liebe.

Das Funfft Capitel.

Wer da glewbt, das Jhesus sey Christ, der ist von Gott geporn, Vnd wer da liebt denen, der geporn hat, der liebet auch denen, der von yhm geporn ist, 2 Daran erkennen wyr, das wyr Gottis kinder lieben, wenn wir Got lieben, vnd seyne gepot halten. 3 Denn das ist die liebe Gottis, das wyr seyne gepot halten, vnd seyne gepot sind nicht schweer, 4 Denn alles was von Got geporn ist, vberwindet die welt, vnd vnser glawbe [338] ist der sieg, der die welt vbirwunden hat, 5 Wer ist aber, der die welt vberwindet, on der da glewbet, das Jhesus Gottis son ist?

(geyst ist warheyt) wo der geyst ist, da ist keyn heuchlen, sondern es ist alles rechtschaffen vnd warhafftig mitt yhm, was er redt, thut, lebt. wo nicht geyst ist, da ist heuchley vnd lugen.
(die drey sind ey.) Das ist, wo eyns ist, da ist auch das ander, Denn Christus blut, die tauffe vnd der heylige geyst betzeugen, bekennen vnd predigen das Euangelion fur der wellt, vnd ynn eyns yglichen gewissen, der do gleubt, Denn er fulet, das er durchs[1] wasser vnd geyst, mit Christus blut erworben, rechtfertig vnd selig wirt.
(sund zum tod) Das ist die sund ynn den heyligen geyst, dauon ließ Matt. 12.
6 Diser ists, der da kompt, mit wasser vnd blut, Jhesus Christus, nicht mit wasser alleyne, sondern mit wasser vnd blut, Vnd der geyst ists, der da zeuget, das geyst warheyt ist, 7 Denn drey sind die da zeugen, der geyst, vnd das Wasser, vnd das blut, 8 vnd die drey sind eynis, 9 So wyr der menschen zeugnis annehmen, Gotis zeugnis ist grosser, Denn Gottis zeugnis ist das, das er zeuget hat von seynem son, 10 Wer da glewbt an den son Gottis, der hat Gottis zeugnis bey yhm, wer gotte nicht glewbet, der hat yhn zum lugner gemacht, denn er hat nicht glewbt an das zeugnis, das Got zeuget hat von seynem son, 11 Vnd das ist das zeugnis, das vns Got das ewige leben hat geben, Vnd solchs leben ist ynn seynem son. 12 Wer den son gottis hat, der hat das leben, wer den son Gottis nicht hat, der hat das leben nicht.

13 Solchs hab ich euch geschrieben, die yhr glewbt an den namen des sons gottis, auff das yhr wisset, das yhr das ewige leben habt, vnd das yhr glewbet an den namen des sons gottis. 14 Vnd das ist die freydickeyt die wyr haben zu yhm, das, so wyr etwas bitten nach seynem willen, so horet er vns, 15 Vnd so wir wissen, das er vns horet, was wyr bitten, so wissen wyr, das wyr die bitte haben, die wyr von yhm gepeten haben.

16 So yemand sihet seynen bruder sundigen eyne sunde, nicht zum todt, der wirt bitten, vnd yhm geben das leben, denen die da sundigen nicht zum tod. Es ist eyne sunde zum todt, da fur sage ich nicht, das yemand bitte, 17 Alle vngerechtickeyt ist sunde, vnd es ist etlich sunde zum tod.

18 Wyr wissen, das wer von Got geporn ist, der sundiget nicht, sondern die gepurt von got, helt yhn, vnd der boßwicht wirt yhn nicht antasten, 19 Wyr wissen das wyr von got sind, vnd die gantze welt liget ym argen, 20 Wir wissen aber, das der son Gottis komen ist, vnd hat vns eynen synn geben, das wyr erkennen den warhafftigen, vnd sind ynn dem warhafftigen, ynn seynem son Jhesu Christo, diser ist der warhafftige Got vnd das ewige leben. 21 Kinder huttet euch fur den abgotten, Amen.
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Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_367.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)