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Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch

[WA:DB 7,314]

Vorrede auff die Ander Epistel sanct Peters.


Djße Epistel ist widder die geschrieben, die da meynen, der Christliche glawb muge on werck seyn, darumb ermanet er sie, das sie durch gutte werck sich pruffen, vnd des glawbens gewisß werden, gleych wie man an den fruchten die bewme erkennet, Vnnd fehet darnach an, widder die menschen leren, das Euangelion zu preysen, das man dasselb alleyn solle horen, vnd keyn menschen lere. Denn als er spricht, Es ist noch nie keyn prophecey von menschen willen geschehen.

Darumb warnet er am andern cap. fur den falschen lerern zukunfftig, die mit wercken vmbgehen, vnd da durch Christum verleucken, vnd drawet den selben hart mit dreyen grewlichen exempelln, Vnnd malet sie so eben ab, mit yhrem geytz, hohmut, freuel, hurerey, heucheleyen, das mans greyffen muß, das er den heuttigen geystlichen stand meyne, der alle welt mit seynem geytz verschlungen, vnnd eyn frey, fleyschlich, weltlich leben freuelich furet.

Am dritten zeygt er, das der iungst tag balde komen werde, vnd obs fur den menschen tausent iar duncket sein, ists doch fur Gott als eyn tag. Nu ists fur Gott alles was stirbt, was aber lebt, ist fur den menschen. Darumb ist eym yglichen der iungst tag bald komen nach seynem todte, Vnnd beschreybt, wie es zugehn werd am iungsten tag, das alles mit fewr vertzehret werden sol.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_357.jpg&oldid=- (Version vom 26.9.2016)