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Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch

heydenischem willen, da wyr wandleten ynn geylheyt, lusten, trunckenheyt, fresserey[1], seufferey, vnd grewlichen abgottereyen.

4 Vnd es befrembdet sie, das yhr nicht mit yhn laufft ynn das selbige gemenge des vnordigen wesens, vnd lestern euch, 5 wilche werden rechenschafft geben, dem der bereyt ist zurichten die lebendigen vnd die todten. 6 Denn datzu ist auch den todten das Euangelion verkundigt, auff das sie gerichtet werden nach den [310] menschen am fleysch, aber ym geyst Gotte leben, 7 Es ist aber nahe komen das ende aller dinge.

(deckt) wer seyn nehisten liebet, der lest sich nicht ertzurnen, sondern vertregt alles wie viel an yhm gesundigt wirt, das heyst hie der sunde menge decken. 1. Corin. II. die liebe vertregt alles.8 So seyt nu zuchtig vnd nuchtern zum gepett, fur allen dingen aber habt vnternander eyn brunstige liebe. Denn die liebe deckt auch der sunden menge,Prouer. 10 9 Seyt gastfrey vnternander on murmelln, 10 vnd dienet an eynander, eyn yglicher mit der gabe die er empfangen hat, als die gutten haußhalter der mancherley gnaden Gottis. 11 So yemand redet, das ers rede als Gottis wortt. So yemand eyn ampt hat, das ers thue als aus dem vermugen, das Got dar reychet, auff das yhr ynn allen dingen Got preyßet, durch Jhesum Christ, Wilchem sey preyß vnd gewalt von ewickeyt zu ewickeyt, Amen.

12 Yhr lieben, last euch die hitze vnter euch nicht befrembden (die euch widderferet das yhr versucht werdet) als widderfure euch ettwas seltzams, 13 sondern seyt teylhafftig der leyden Christi.(hitze) Das ist, verfolgung die vnns bewerd, wie fewr das golt.

Seyt frolich, auch das yhr auch zur zeyt der offinbarung seyner herlickeyt freud vnd wonne haben mugt. 14 Selig seyt yhr, wenn yhr geschmecht werdet vber dem namen Christi, Denn der geyst, der eyn geyst der herlickeyt vnd Gottis ist, ruget auff euch, bey yhn ist er verlestert, aber bey euch ist er gepreyßet.

15 Niemant aber vnter euch leyde, als eyn morder, odder dieb, odder vbelthetter, odder frembds guttis suchtig, 16 Leydet er aber als eyn Christen,Jere. 25. Ezech. 9. so scheme er sich nicht, er preyße aber Gott ynn der sache. 17 Denn es ist zeyt, das anfahe das gericht an dem hauße Gottis, ßo aber zu erst an vns, was wills fur eyn ende werden mit denen, die dem Euangelio Gottis nicht glewben? 18 Vnnd ßo der gerechte kaumet erhalten wirt,Prouer. 11. wo wil der gottloße vnd der sunder erscheynen? 19 Darumb wilche da leyden, nach Gottis willen, die befelhen yhre seelen, als dem trewen schepffer, mit gutten wercken.

Das Funfft Capitel.

Dje Elltisten, die vnter euch sind, ermane ich der miteltiste vnd zeuge der leyden die ynn Christo sind, vnnd mitgenosse der herlickeyt, die offinbart werden sol. 2 Weydet die herd Christi, die vnter euch ist, vnd versehet[2] sie, nicht genottiget, sondern selbwillig, nicht aus schendlichs [312] gewinsts sucht, ßondern aus geneygtem gemut, 3 nicht als die hirschet vber das erbe, sondern werdet furbild der herde, 4 so werdet yhr (wenn erscheynen wirt der ertzhirtte) die vnuerwelckliche krone empfahen.


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Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_355.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)