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aber der glewbigen. 11 Solchs gepeut vnd lere. 12 Niemant verachte deyne iugent, sondern sey eyn furbild den glewbigen, ym wort, ym wandel, ynn der liebe, ym geyst, ym glawben, ynn der keuscheyt.

13 Halt an mit lesen, mit ermanen, mit leren, biß ich kome. 14 Lass[1] nicht aus der acht die gabe, die dyr geben ist durch die weyssagung, mit aufflegung der hand der Elltisten. 15 Solchs wartte, damit gang vmb, auff das deyn zunehmen offinbar sey fur yderman. 16 Hab acht auff dich selbs vnd auff die lere, beharre ynn disen stucken, Denn wo du solchs thust, wirstu dich selbs selig machen vnd die dich horen.

Das Funfft[2] Capitel.

Den Elltisten schellte nicht, sondern ermane yhn als eynen vater, die iungen als die brudere, 2 die allten weyber als die muttere, die iungen als die schwestern mit aller keuscheyt. 3 Eehre die witwen, wilche rechte [268] witwen sind, 4 So aber eyne wittwe kinder odder neffen hat, solche laß zuuor lernen, das yhr eygen heußer gottselig seyen, vnnd gleychs vergelten den vorelltern. Denn das ist wolthan vnd angnehm fur Got, 5 Wilche aber eyn rechte witwe ist, die niemant zuuersorgen hat, vnd eynsam, die hat yhr hoffnung auff Got gestellet, vnd bleybt am gepett vnd flehen tag vnd nacht, 6 Wilche aber ynn wollusten lebt, die ist lebendig tod. 7 Solchs gepeut, auff das sie vnuertaddelich seyen. 8 So aber yemand die seynen, sonderlich seyne haußgenossen, nicht versorget, der hat den glawben verleugnet, vnd ist erger denn eyn vnglewbiger.

9 Laß keyne witwe erwelet werden vnter sechtzig iaren, vnd die da gewesen sey eynes mannes weyb, 10 vnd die eyn zeugnis habe der gutten werck, so sie kinder aufftzogen hat, so sie gastfrey gewesen ist, ßo sie der heyligen fusse gewasschen hat, so sie den trubseligen handreychung than hat, so sie allem guten werck nachkomen ist. 11 Der iungen witwen aber entschlahe dich, Denn wenn sie geyl worden sind widder Christon, so wollen sie freyen, 12 vnd haben yhr vrteyl, das sie den ersten glawben verbrochen haben, 13 daneben sind sie faul vnnd lernen vmblauffen durch die heuser, Nicht alleyn aber sind sie faull, ßondern auch schwetzig vnd furwitzig, vnd reden, das nicht seyn sol.

14 So wil ich, das die iungen wittwen freyen, kinder tragen, hauß halten, dem widdersacher keyn vrsach geben zuschelten. 15 Denn es sind schon ettliche vmbwand, dem Satana nach, 16 So aber eyn glewbiger odder glewbigynne witwen hat, der versorge die selben, vnd laß die gemeyne nicht beschweret werden, auff das die so rechte wittwe sind, mugen gnug haben.

17 Die elltisten, die wol furstehen, die halte man zwyfacher eehren


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Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 332. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_338.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)