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vnser ermanunge ist nicht gewesen zu yrthum noch zu vnreynickeyt, noch mit list, 4 sondern wie wyr von Got bewerd sind, das vns das Euangelion vertrawet ist zupredigen, also reden wyr, nicht als wollten wyr den menschen gefallen, sondern Gotte, der vnßer hertz pruffet.

5 Denn wyr nie mit schmeychelwortten sind vmbgangen (wie yhr wisset) noch dem geytz gestellet, Got ist des zeuge, 6 haben auch nicht preyß gesucht von leuten, widder von euch noch von andern, 7 hetten euch auch mugen schweer sein, als Christi Apostel, sondern wyr sind mutterlich geweßen mitten vnter euch, gleych wie eyn Amme yhrer kinder pflegt, 8 also haben wyr hertzen lust an euch gehabt, euch mittzuteylen, nicht alleyn das Euangelion Gottis, sondern auch vnser leben, darumb das wyr euch haben lieb gewonnen.

9 Yhr seyt wol eyndechtig, lieben bruder, vnser erbeyt, vnnd vnßer muhe, Denn tag vnd nacht erbeyten wyr, das wyr niemant vnter euch beschweerlich weren, vnd predigeten vnter euch das Euangelion Gottis. 10 Got ist der zeuge vnd yhr, wie heylig vnd gerecht vnd vnstrefflich wyr bey euch (die yhr glewbig waret) gewesen sind, 11 wie yhr denn wisset, das wyr, wie eyn vatter seyne kinder, euch ermanet vnd getrostet, 12 vnd betzeuget haben, das yhr wandeln soltet wirdiglich fur Gott, der euch beruffen hatt zu seynem reych vnd zu seyner herlickeyt.

13 Darumb auch wyr on vnterlas Gotte dancken, das yhr, da yhr empfienget von vns das wort gottlicher predigt, namet yhrs auff, nicht als menschen wort, ßondern, wie es denn warhafftig ist, als Gottis wort, wilcher auch wirckt ynn euch, die yhr glewbet. 14 Denn yhr seyt nachfolger worden, lieben bruder, der gemeynen Gottis ynn Judea ynn Christo Jhesu, das yhr eben dasselb erlytten habt von ewren blutfreunden, das yhene von den Juden erlytten haben, 15 wilche auch den herrn Jhesum todtet haben vnd seyne propheten, vnnd haben vns verfolget, vnd gefallen Gotte nicht, vnd sind allen menschen widder, 16 weren vns zusagen den heyden, damit sie selig wurden, auff das sie yhr sund erfullen alle wege, Denn der zorn ist schon endlich vber sie komen.

17 Wyr aber, lieben bruder, nach dem wyr ewer eyn weyle berawbet gewesen sind nach dem angesicht, nicht nach dem hertzen, haben wyr deste mehr geeylet, ewr angesicht zusehen mit grossem verlangen. 18 Darumb haben wyr wollen zu euch komen (ich Paulus) zweymal, vnd Satanas hat vns verhyndert. 19 Denn wer ist vnßer hoffnung odder freude, oder kron des rhumß? Seyt nicht auch yhrs, fur dem herrn Jhesu Christo zu seyner zukunfft? 20 yhr seyt iah vnßer preyß vnd freude.

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Das Dritte Capitel.

Darumb haben wyrs nicht weytter wollen vertragen, vnd haben vns lassen wolgefallen, das wyr zu Athene alleyne gelassen wurden, 2 vnd haben Timotheon gesand vnsern bruder vnd diener Gottis vnd vnsern gehulffen ym Euangelio

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 320. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_326.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)