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der anfang vnd der erste geporner von den todten, auff das er ynn allen dingen den furgang habe, 19 Denn es ist das wolgefallen gewesen, das ynn yhm alle fulle wonen solt, 20 vnd alles durch yhn versunet wurde zu yhm selbs, es sey auff erden odder ym hymel, damit, das er fride macht durch das blut an seynem creutz, durch sich selbs.

21 Vnd euch, die yhr weyland entfrembdet vnd feynde wart, durch die vernunfft ynn bosen wercken, 22 nu aber hat er euch versunet mit dem leybe seynes fleysches durch den tod, auff das er euch darstellet heylig vnd vnstrefflich vnd on taddel fur yhm selbs, 23 so yhr anders bleybet ym glawben gegrund vnd fest vnd vnbeweglich von der hoffnung des Euangeli, wilchs yhr gehoret habt, wilchs gepredigt ist vnter alle creatur die vnter dem hymel ist, wilchs ich Paulus diener wurden byn.

24 Nu frewe ich mich ynn meynen leyden, die ich leyde fur euch, vnd erstatte den feyl, der trubsaln Christi an meynem leybe, fur seynen leyb, wilcher ist die gemeyne, 25 wilcher ich eyn diener wurden bynn, nach dem predigampt, das myr geben ist vnter euch, mit der fulle außzupredigen das wort Gottis, 26 nemlich, das geheymnis, das verporgen gewesen ist von der welt her, vnd von den zeytten her, nu aber offinbart ist seynen heyligen, 27 den Got gewolt hat kund thun, wilcher da sey der herliche reychthum dises geheymnis vnter[1] den heyden (wilches ist Christus ynn euch) der da ist die hoffnung der herlickeyt, 28 den wyr verkundigen vnd vermanen alle menschen vnnd leren alle menschen mit aller weyßheyt, auff das wyr darstellen eynen yglichen menschen volkomen ynn Christo Jhesu, 29 daran ich erbeytte vnnd ringe nach der wirckung des, der ynn myr wirckt mit krafft.

Das Ander Capitel.

Jch laß euch aber wissen, wilch eynen kampff ich habe vmb euch vnd vmb die zu Laodicea, vnd alle die meyne person ym fleysch nicht gesehen haben, 2 auff das yhre hertzen ermanet werden, die zusamen fasset sind ynn der liebe, zu allem reychthum des volligen verstands, der da ist ynn [230] dem erkentnis des geheymnis Gottis des vaters vnd Christi, 3 ynn wilchem ligen verporgen alle schetze der weyßheyt vnd des erkentnis.

4 Jch sage aber dauon, das euch niemant betriege mit vernunfftigen wortten, 5 Denn ob ich wol nach dem fleysch nicht da byn, so byn ich aber ym geyst mit euch, frewe mich vnd sehe ewer ordnung vnnd die festung ewrs glawbens an Christum. 6 Wie yhr nu angenomen habt den herrn Jhesum Christon, so wandelt ynn yhm, 7 vnd seyt gewurtzelt vnd erbawet ynn yhm, vnd seyt fest ym glawben, wie yhr geleret seyt, vnd seyt ynn dem selbigen vbirflussig mit dancksagung.

8 Sehet zu, das euch nicht widderfare eyn rewber durch die philosophia vnd lose verfurung, nach der menschen satzungen, vnnd nach der welt satzungen,

vnd nicht nach Christon, 9 Denn ynn yhm wonet


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Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_320.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)