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14 Denn er ist vnser fride, der aus beyden hat eyns gemacht, vnd hat abbrochen die mittelwand, die der zawn war zwischen vns,(auffgehaben) Christus hatt das gesetz nicht alßo auffgehaben, das mans nicht halten solle, ßondern den geyst geben, der alles thut frey, das er des schrifftlichen gesetzs (das do treybet die fleyschlichen) nicht bedarff vnd von yhm vngetrieben ist. Nu bleheten sich die Juden des schrifftlichen gesetzes vnd seyner werck halben widder die heyden, aber nu eynerley geyst beyden geben ist, horet das blehen vom gesetz auff, vnd werden freunde ynn Christo. nemlich die feyndschafft, damit, das er hatt durch seyn fleysch auff gehaben 15 das gesetz der gepot, so fern sie schrifftlich verfasset waren, auff das er aus zweyen eynen newen menschen schaffte, ynn yhm fride zumachen, 16 vnnd das er beyde versunete mit Gott ynn eynem leybe, durch das creutz, vnnd hat die feyndschafft todtet durch sich selbs, 17 vnd ist komen, hat verkundiget ym Euangelio, den friden euch, die yhr ferne waret, vnnd denen, die nahe waren. 18 Denn durch yhn haben wyr den zugang all beyde ynn eynem geyst, zum vater.

19 So seyt yhr nu nicht mehr geste vnnd frembdling, sondern burger mit den heyligen vnd haußgenossen Gottis, 20 erbawet auff den grund der Apostel vnd der propheten, da Jhesus Christus der eckstein ist, 21 auff wilchen, wilcherley baw, ynn eynander gesugt wirt, der wechst, zu eynem heyligen tempel ynn dem herrn, 22 auff wilchen auch yhr mit erbawet werdet, zu eyner behausung Gottis ym geyst.

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Das Dritte Capitel.

Derhalben, ich Paulus der gefangener vmb Jhesus Christus willen, fur euch heyden, 2 Nach dem yhr gehoret habet von dem ampt der gnade, die myr geben ist an euch 3 ([1]Denn myr ist kund worden dises geheymnis, durch offinbarung, wie ich droben geschrieben habe auffs kurtzist, 4 daran yhr, so yhrs leset, mercken kundt meynen verstand an dem geheymnis Christi, 5 wilches ist nicht kund gethan ynn den vorigen zeytten, den menschen kinder, als es nu offinbart ist seynen heyligen Apostelen vnd propheten durch den geyst, 6 Das die heyden seyen miterben vnd mitleybig vnd mitgenossen seyner verheyssung ynn Christo, durch das Euangelion, 7 des ich eyn diener worden byn nach der gabe aus der gnade Gottis, die myr geben ist nach der wirckunge seyner krafft.

8 Myr dem aller geringsten vnter allen heyligen ist geben diße gnade, vnter die heyden zuuerkundigen, den vnaußforschlichen reychtum Christi, (den furstenthumen) Die engel ym hymel ob sie wol voll Gottis sind, so erfaren sie doch teglich an der Christenheit new gnaden vnnd gaben, die Got außgibt[2] teglich. wie auch Christus Luce .11. spricht, das sich die engel frewen, vber eynem sunder der busse thut.9 vnd zu erleuchten yderman, wilche da sey die gemeynschafft des geheymnis, das von der welt her verporgen gewesen ist ynn Got, der alle ding geschaffen hatt, durch Jhesum Christ, 10 auff das ytzt kund wurd, den furstenthumen vnd vbirkeyten ynn dem hymel, an der gemeyne, die manchfeltige weyßheit die Got gibt, 11 nach dem fursatz von der welt her, wilche er beweyset hat ynn Christo Jhesu vnserm hern, 12 durch wilchen wyr haben freydickeyt vnd zugang ynn der zuuorsicht durch den glawben an yhn. 13 Darumb bitt ich, das yhr nicht lasß werdet, vmb meyner trubsaln willen, die ich fur euch leyde, wilche sind euch eyn preyß.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_307.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)
  1. Schlussklammer fehlt. In späteren Auflagen steht die Schlussklammer an verschiedenen Stellen. Seit 27² gibt es keine Klammer mehr.
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