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der mensch durch die werck des gesetzs, nicht rechtfertig wirt, sondern durch den glawben an Jhesu Christ, so haben wir auch an Jhesum Christ geglewbet, auff das wyr gerechtfertiget werden, durch den glawben an Jhesu Christ, vnd nicht durch die werck des gesetzs.

Darumb wirt durch die werck des gesetzs keyn fleysch gerechtfertiget. 17 Solten wyr aber, die da suchen durch Christum rechtfertig zu werden, auch noch selbs sunder erfunden werdenn, so hetten wyr von Christo nicht mehr(nicht mehr denn sund) wer durch werck wil frum werden, der thut eben als were er durch Christum eyn sunder worden, vnnd muste durchs gesetz frum werden, Das heyst Christus verleucket vnd verlestert, vnd die sund widder bawet, die zuuor durch des glawbens[1] predigt abthan war.
(dem gesetz) Durch den glawben der eyn geystlich lebendig gesetz ist, sind wyr dem gesetz des buchstabens gestorben, das wir yhm nicht mehr schuldig sind. Ro. 1.
denn sunde, Das sey aber ferne, 18 Wenn ich aber das, so ich zubrochen habe, widderumb bawe, so mach ich mich selbs zu eynem vbirtretter. 19 Jch bynn aber durchs gesetz dem gesetz gestorben, auff das ich Gotte lebe, Jch bynn mit Christo gecreutziget, 20 ich lebe aber, doch nu nicht ich, sondern Christus lebet ynn mir. Denn was ich lebe ym fleysch, das lebe ich ynn dem glawben des sons Gottis, der mich geliebt hat vnd sich fur mich dargeben. 21 Jch werffe nicht weg die gnade Gottis, Denn so durch das gesetz gerechtickeyt kompt, so ist Christus vergeblich gestorben.

Das Dritte Capitel.

Oyhr vnuerstendigen Galater, wer hat euch betzaubert, das yhr der warheyt nicht gehorchet? wilchen Christus Jhesus fur die augen zeyget ist, das er vnter euch gecreutziget sey, 2 Das wil ich alleyne von euch lernen? Habt yhr den geyst empfangen, durch die werck des gesetzs? odder [180] durch die prediget vom glawben? 3 seyt yhr so vnuerstendig? ym geyst habt yhr angefangen, wolt yhr denn nu ym fleysch fort faren? 4 habt yhr denn so viel vmb sonst erlitten? ists anders vmbsonst. 5 Der euch nu den geyst reychet, vnd thut solche thatten vnter euch, thut erß durch die werck des gesetzs? odder durch die prediget des glawbens? 6 Gleych, wie Abraham hat GotteGen. 15. geglewbt, vnd es ist yhm gerechnet fur gerechtickeyt. 7 So erkennet yhr yhe nu, das die da sind vom glawbenn, das sind Abrahams kinder.

8 Die schrifft aber, hats zuuor ersehen, das Got, die heyden durch den glawben rechtfertiget, Darumb verkundiget sie dem Abraham, ynn deynem samen sollen alle heyden benedeyet werden. 9 Also werden nu, die da sindGen. 22. vom glawben, gebenedeyet mit dem glewbigen Abraham. 10 Denn alle die mit des gesetzs wercken vmbgehen, die sind vnter der vermaledeyung. DennDeut. 27. es steht geschrieben, Vermaledeyet sey yderman, der nicht bleybet, ynn alle dem, das geschrieben ist ynn disem buch des gesetzs, das ers thue. 11 Die weyl denn durchs gesetz niemant rechtfertiget wirt fur Got,Abac. 2. so ists offinbar, das der gerechte leben wirt durch den glawben, 12 Das gesetz aber ist nicht glawbe, sondern der mensch der es thut, wirt da durch leben. 13 Christus aber hatLeuit. 16. vns erloset von der vermaledeyung des gesetzs, da er wart eyn vermaledeyung fur vns (Denn es steht geschrieben, Vermaledeyet ist yderman der am holtz henget)Deut. 21. 14 auff das die benedeyung Abrahe vnter die heyden keme, ynn Christo Jhesu, vnnd wyr also den verheyssen geyst empfiengen, durch den glawben.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_299.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)
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