Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 245.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

WS: Fortsetzung der Randspalte: Merck diß, da er sagt, Sie sind alle sunder etc. ist das hewbtstuck vnd der mittel platz dißer Epistel vnd der gantzen schrifft. Nemlich, das alles sund ist, was nicht durch das blut Christi erloset, ym glauben gerechtfertiget wirt. Drumb fasse disen text wol. Denn hie ligt darnyder aller werck verdienst vnd rhum, wie er selb hie sagt, vnd bleybt alleyn lautter gottis gnad vnd ehre.
(richten auff) Der glawb erfullet alle gesetz, die werck erfullen keyn tittel des gesetzs.

stuel, durch den glawben ynn seynem blut, da mit er die gerechtickeit, die fur yhm gilt, beweyse, ynn dem, das er vergibt die sund, die zuuor sind geschehen vnter gotlicher gedult, die er trug, 26 das er zu disen zeyten beweysete die gerechtickeyt, die fur yhm gilt, Auff das er alleyne gerecht sey, vnd rechtfertige den, der da ist des glawbens an Jhesu.

27 Wo ist denn nu deyn rhum? er ist außgeschlossen, durch wilch gesetz? durch der werck gesetz? Nicht also, sondern durch des glawbens gesetz.

28 So halten wyrs nu, das der mensch gerechtfertiget werde, on zu thun der werck des gesetzs, alleyn durch den glawben, 29 Odder ist Got alleyn der [40] Juden Got? Jst er nicht auch der heyden Got? Ja freylich auch der heyden Got, 30 syntemal es ist eyn Got der da rechtfertiget die beschneyttung aus dem glawben, vnd die vorhaud durch den glawben. 31 Wie? heben wyr denn das gesetz auff durch den glawben? das sey ferne von vns, sondern wyr richten das gesetz auff.

Das Vierde Capitel.

Was sagen wyr denn von vnserm vater Abraham, das er funden habe nach dem fleysch? 2 das sagen wyr, Jst Abraham durch die werck rechtfertigt, so hat er wol rhum, aber nicht fur Got, 3 Was sagt aber die schrifft? Gen. 15Abraham hat got geglewbet, vnd das ist yhm zur gerechtickeyt gerechnet. 4 Dem aber, der mit wercken vmbgehet, wirt nicht das lohn aus gnade zugerechnet, sondern aus pflicht, 5 dem aber, der nicht mit wercken vmbgehet, glewbt aber an den, der die gotlosen rechtfertiget, dem wirt seyn glawbe gerechnet zur gerechtickeyt. Hie beweyset er mit zweyen exempel, das verdienst nichts sey, sondern alleyn gottis gnade.6 Nach wilcher weyse auch Dauid sagetpsal. 31., das die selickeyt sey alleyn des menschen, wilchem gott zurechnet die gerechtickeyt, on zuthun der werck, da er spricht, 7 Selig sind die, wilchen yhr vngerechtickeyt vergeben sind, vnd wilchen yhr sund bedeckt sind, 8 Selig ist der man, wilchem got keyne sunde zurechnet.

9 Nu diße selickeyt, gehet sie vber die beschneyttung odder vber die vorhaudt? wyr mussen yhe sagen, das Abraham sey seyn glawbe zur gerechtickeyt gerechnet, 10 wie ist er yhm denn zugerechnet? ynn der beschneyttung? odder ynn der denn zugerechnet? ynn der beschneyttung? odder ynn der vorhaut? On zweyffel nicht ynn der beschneyttung, sondernn ynn der vorhaut,Denn Abraham glewbt vnd wart rechtfertig gelobt ehe denn er beschnytten wart Gen. 16. das yhe die gnade fur dem werck seyn musse. 11 Das zeychen aber der beschneytung empfieng er zum siegel der gerechtickeyt des glawbens, wilchen er noch ynn der vorhaut hatte, auff das er wurde eyn vater, aller, die da glewben ynn der vorhaut, das den selben solchs auch gerechnet werd zur gerechtickeyt, 12 vnd wurde auch eyn vater der beschneyttung, nicht alleyn dere, die von der beschneyttung sind, sondern auch dere, die eynher wandeln ynn den fußstapffen des glawbens, wilcher war ynn der vorhaut vnsers vaters Abraham.

13 Denn die verheyssung, das er solt seyn der welt eyn erbe, ist nicht
Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_245.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2016)