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vnd gang gegen mittag, auff die strasß die von Jherusalem gehet hynnab zu Gaza, die da wuste ist, 27 vnd er stund auff vnd gieng hyn, vnnd sihe, eyn man aus morenland, eyn verschnitener vnd geweldiger der konigyn Kandakes ynn Morenland, wilcher war vbir alle yhre schetz kamer, der war komen gen Jerusalem antzu beten, 28 vnd zoch widder heym vnd saß auff seynem wagen, vnd las den propheten Jsaiam.

29 Der geyst aber sprach zu Philippo, gang hyn zu, vnnd mach dich bey disen wagen, 30 da lieff Philippus hyntzu, vnd horet, das er den propheten Jsaian las, vnnd sprach, verstehistu auch was du liesest? 31 Er aber sprach, wie kan ich, so mich[1] nicht yemand an leyttet? vnnd ermanet Philippon, das er auff trett vnd setzt sich bey yhn, 32 Der ynhalt aber der schrifft, die er las, [450] war diser, Jsa. 53.Er ist wie eyn schaff zur schlachtung gefuret, vnd wie eyn lamp fur seynen scherer stymlos, also hat er nicht auffthan seynen mund, 33 ynn der nydrickeyt ist seyn gericht erhaben, Wer wirt aber seyne gepurt ertzelen? denn seyn leben ist von der erden genomen, 34 Da antwort der verschnytten vnd sprach, ich bitt dich, von wilchem redet der prophet solchs? von yhm selber odder von yemand anders?

35 Philippus aber thatt seynen mund auff, vnd fieng von der schrifft an, vnd predigt yhm das Euangelion von Jhesu, 36 vnd als sie zogen der strassen nach, kamen sie an eyn wasser, vnd der verschnytten sprach, sihe da ist wasser, was hyndert mich, das ich mich teuffen lasse? 37 Philippus aber sprach, Glewbstu von gantzem hertzen, so mags wol seyn, Er antwort vnd sprach, ich glewbe, das Jhesus Christus ist Gottis son, 38 vnd hies den wagen halten, vnd stiegen hynab ynn das wasser beyde Philippus vnd der verschnytten, vnd er tauffet yhn, 39 Da sie aber erauff stiegen aus dem wasser, rucket der geyst des hern Philippon hynweg, vnd der verschnytten sahe yhn nicht mehr, Er zog aber seyne strasß frolich, 40 Philippus aber ward funden zu Asdod, vnnd wandellt vmb her vnd prediget allen stetten das Euangelion, bis das er kam gen Cesarien.

Das Neunde Capitel.

Saulus aber schnawbete noch mit drewen vnd morden widder die iunger des herren, vnd gieng zum hohen priester 2 vnd batt yhn vmb brieffe gen Damasken an die schulen, auff das, so er ettliche dises weges funde, menner vnd weyber, das er sie gepunden furete gen Jerusalem, 3 vnd ynn dem er hyn gieng, geschachs das er nahe bey Damasken kam, vnd plotzlich vmbblickt yhn eyn liecht vom hymel, 4 vnd fiel auff die erden, vnnd horet eyn stymm, die sprach zu yhm, Saul, Saul, was verfolgistu mich? 5 Er aber sprach, Herre wer bistu? der herre sprach, Jch byn Jhesus, den du verfolgist, Es wirt dyr schweer werden, widder den stachel lecken, 6 vnd er sprach mitt zittern vnd zagen, Herre, was wiltu das ich thun soll? sprach der

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_193.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2016)
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