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yhm das weyb, Herre, hastu doch nichts, da mit du schepffest, vnd der brun ist tieff, woher hastu denn lebendig wasser? 12 Bistu mehr denn vnser vater Jacob, der vns disen brun geben hatt? vnd er hat draus truncken vnd seyne kinder vnd seyn weyde viech.

13 Jhesus antwort vnd sprach zu yhr, 14 Wer des wassers trinckt, den wirt wider dursten, wer aber des wassers trincken wirt, das ich yhm gebe, den wirt ewiglich nicht dursten, sondern das wasser, das ich yhm geben werde, das wirt ynn yhm eyn brun des wassers werden, das ynn das ewige leben quillet, 15 Spricht das weyb zu yhm, Herre, gib myr das selbige wasser, auff das mich nicht durste, das ich nicht her komen musse zu schepffen, 16 Jhesus spricht zu yhr, gang hyn, ruff deynem man, vnd kum her, 17 Das weyb antwort vnd sprach, ich hab keynen man, Jhesus spricht zu yhr, du hast recht gesagt, ich habe keynen man, 18 funff menner hastu gehabt, vnd den du nu hast, der ist nicht deyn man, da hastu recht gesagt.

19 Das weyb spricht zu yhm, Herre, ich sehe, das du eyn prophet bist, 20 Vnser veter haben auff disem berge anbettet, vnd yhr saget, zu Jerusalem sey die stett, da man anbeten solle, 21 Jhesus spricht zu yhr, weyb, glewbe myr, Es kompt die zeyt, das yhr, widder auff disem berge, noch zu Jerusalem werdet den vater anbeten, 22 yhr wisset nit was yhr anbettet, wyr wissen aber was wir anbeten, Denn das heyl kompt von den Juden, 23 Aber es kompt die zeyt, vnd ist schon itzt, das die warhafftigen anbeter werden den vatter anbeten ym geyst vnnd ynn der warheyt, denn der vater will auch haben, die yhn also anbeten, 24 Gott ist eyn geyst, vnd die yhn anbeten, die mussen yhn ym geyst vnnd ynn der warheyt anbeten.

25 Spricht das weyb zu yhm, Jch weys, das Messias kompt, der da Christus heyst, wenn der selbe komen wirt, so wirt ers vns alles verkundigen, 26 Jhesus spricht zu yhr, ich byns, der mit dyr redet, 27 Vnd vbir dem kamen seyne iunger, vnd es nam sie wunder, das er mit eym weybe redet, doch sprach niemant, was fragistu, odder was redistu mit yhr, 28 Da lies das weyb yhren krug stehen, vnd gieng hyn ynn die stad, vnd spricht zu den leutten, 29 komet, sehet eynen menschen, der myr gesaget hat, alles was ich than habe, ob er nicht Christus sey? 30 da giengen sie aus der stad vnd komen zu yhm.

31 Jn des aber ermaneten yhn die iunger vnd sprachen, meyster, ysß, 32 Er aber sprach zu yhn, Jch hab eyne speyß(Seyn speyße) Seyn speyße, ist des vatters willen thun, des vatters willen aber, ist, das durch seyn leyden das Euangelion ynn alle wellt predigt wurd, das war nu fur handen gleych wie datzu mal die erndte nah war. zu essen, da wisset yhr nit von, 33 Da [340] sprachen die iunger vnternander, hat yhm yemant zu essen bracht? 34 Jhesus spricht zu yhn, Meyn speyße ist die, das ich thue den willen des, der mich gesand hat, vnd vollende seyn werck, 35 Saget yhr nit selber, Es sind noch vier monde, ßo kompt die erndte? sihe ich sage euch, hebt ewr augen auff, vnd sehet ynn das feld, Denn es ist schon weys zur erndte, 36 Vnd wer da schneytt, der empfehet lohn, vnd samlet frucht zum ewigen leben, auff das sich miteynander frewen der da seet vnd der da schneytt, 37 Denn hie ist der spruch war, diser seet, eyn ander schneytt, 38 ich habe euch gesand zu schneytten, das yhr nit habt geerbeytet, Andere haben geerbeyttet, vnd yhr seyt ynn yhre erbeyt komen.

39 Es glewbten aber an yhn viel der Samariter aus der selben stad vmb des weybs rede willen, wilchs da zeugete, Er hat myr gesagt alles

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_148.jpg&oldid=- (Version vom 10.11.2016)