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gesagt war.

Marci. 10.35 Es geschach aber, da er nahe zu Jericho kam, sas eyn blinder am wege vnd bettelt, 36 da er aber horet das volck, das durch hyn gieng, forschet er, was das were, 37 da verkundigeten sie yhm, Jhesus von Nazareth gienge fur [296] vber, 38 vnd er rieff vnd sprach, Jhesu du son Dauid erbarme dich meyn, 39 Die aber vorn an giengen bedraweten yhn, er sollt schweygen, Er aber schrey viel mehr, du son Dauid erbarm dich meyn, 40 Jhesus aber stund still, vnnd hies yhn zu sich furen, da sie yhn aber nahe bey yhn brachten, fraget er yhn 41 vnd sprach, was willtu, das ich dyr thun soll? Er sprach, Herr, das ich widder sehen muge, 42 vnd Jhesus sprach zu yhm, sey sehend, deyn glawbe hatt dyr geholffen, 43 vnd also bald ward er sehend, vnnd folget yhm nach, vnnd preysset Gott, vnd alles volck das solchs sahe, lobt Gott.

Das Neuntzehend Capitel.

Und er zoch hyneyn vnd gieng durch Jericho, 2 vnd sihe, da war eyn man, genant Zacheus, der war eyn vbirster zollner, vnd war reych, 3 vnd begerte Jhesum zu sehen, wer er were, vnd kund nit fur dem volck, denn er war kleyn von person, 4 Vnd er lieff fur hyn, vnd steyg auff eynen wilden feygen bawmσυκάμινος morus est, supra cap. xvii συκομοραῖα ficus ægyptia non capri ficus a ficu & moro Vide Athen li. ii. auff das er yhn sehe, denn alda sollt er durchkomen, 5 vnnd als Jhesus kam an die selben stett, sahe er auff, vnd wart seyn gewar, vnd sprach zu yhm, Zachee, steyg eylend er nyder, denn ich mus heut zu deynem hauße eynkeren, 6 vnd er steyg eylend er nydder, vnnd nam yhn auff mit freuden, 7 Da sie das sahen, murreten sie alle, das er bey eynem sunder eyn keret.

8 Zacheus aber tratt dar, vnnd sprach zu dem herren, sihe, Herr, die helfft meyner gutter gebe ich den armen, vnd so ich habe yemand betrogen, das gebe ich vierfaltig widder, 9 Jhesus aber sprach zu yhm, Heutt ist disem hauße heyl widder faren, seyntemal er auch Abrahams son ist, 10 denn des menschen son ist komen zu suchen vnd selig zu machen das verloren ist.

11 Da sie nu zu horeten, saget er weytter eyn gleychnis, darumb, das er nahe bey Jerusalem war, vnd sie meyneten das reych Gottis sollt also bald offinbart werden 12 vnd sprach,Matth. 25. Eyn Edeller zoch ynn eyn ferne land, das er eyn reych eyn neme, vnd dann wider keme, 13 disser foddert zehen seyner knechte vnd gab yhn zehen pfundt, vnd sprach zu yhn, handellt, bis ich widder kome, 14 seyne burger aber waren yhm feynd, vnd schickten eyne botschafft nach yhm, vnd ließen yhm sagen, wyr wollen nicht, das diser vber vns hirsche.

15 Vnd es begab sich da er wider kam, nach dem er das reych eyngenommen hatte, hies er die knecht foddern, wilchen er seyn gellt geben hatte, das er wiste, was eyn iglicher gehandellt hette. 16 Da tratt erzu der erste, vnd sprach, [298] Herr, deyn pfund hat zehen pfund erworben, 17 vnd er sprach zu yhm, Ey du fromer knecht, die weyl du bist ym geringsten trew gewesen, solltu macht haben vber zehen stedte. 18 Der ander kam auch vnd sprach, Herr deyn pfund hatt funff pfund tragen, 19 zu dem sprach er auch, vnd du sollt seyn vber funff stedte.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_131.jpg&oldid=- (Version vom 28.5.2018)