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leben verleuret vmb meynen willen, der wirts erhallten, 25 Vnd was nutz hett der [254] mensch, ob er die gantzen wellt gewunne, vnnd verlore sich selbs, odder beschedigt sich selbs? 26 Wer sich aber meyn vnnd meyner rede schemet, des wirt sich des menschen son auch schemen, wenn er komen wirt ynn seyner herlickeyt vnnd seynes vatters vnd der heyligen Engel, 27 ich sage euch aber warlich, das ettlich sind von den, die hie stehen, die den todt nicht schmecken werden, bis das sie das reych Gottis sehen.

Matth. 17.
Marci. 9.
28 Vnnd es begab sich nach disen reden bey acht tagen, das er zu sich nam, Petron, Johannen vnd Jacoben, vnd steyg auff eynen berg zu beten, 29 vnnd da er bettet, wartt die gestallt seynes angesichts anders, vnnd seyn kleyd weys vnnd glantzet, 30 vnnd sihe, zween menner redten mit yhm, wilche waren Moses vnd Elias, 31 die erschynen ynn klarheyt, vnnd redten von dem außgang, wilchen er sollt erfullen zu Jerusalem, 32 Petrus aber vnd die mit yhm waren, waren voll schlaffs, da sie aber auff wachten, sahen sie seyne klarheytt, vnd die zween menner bey yhm stehen.

Matth. 17.
Marci. 9.
33 Vnd es begab sich, da die von yhm wichen, sprach Petrus zu Jhesu, meyster, hie ist gutt seyn, Wyr wollen drey hutten machen, dyr eyne, Mosi eyne, vnd Elias eyne, vnd wuste nit was er redet, 34 da er aber solchs redet, kam eyn wolcke vnd vbirschattet sie, vnd sie erschracken da sie die wolcke vbertzog, 35 vnd es fiel eyne stymme aus der wolcken, die sprach, Diser ist meyn lieber son, dem gehorchet, 36 vnd ynn dem solch stymm geschach, funden sie Jhesum alleyn, vnd sie verschwygen vnd verkundigeten niemant nichts ynn den selben tagen was sie gesehen hatten.

37 Es begab sich aber den tag hernach, da sie von dem berge kamen, kam yhn entgegen viel volcks, 38 vnd sihe eyn man vntter dem volck rieff vnd sprach, meyster, ich bit dich, besihe doch meyn son, denn er ist meyn eyniger son, 39 sihe, der geyst ergreyfft yhn, so schreyet er als bald vnnd reysset yhn das er schawmet, vnd mit nodt weycht er von yhm wenn er yhn geryssen hatt, 40 vnd ich hab deyne iunger gepeten, das sie yhn aus trieben, vnd sie kundten nicht, 41 Da antwortt Jhesus vnd sprach, O du vngleubige vnnd verkerete art, wie lang soll ich bey euch seyn vnd euch dulden? bringe deynen son her, 42 Vnd da er zu yhm kam, reysß yhn der teuffel, vnd zerret yhn, Jhesus aber bedrewet den vnsawbern geyst, vnd machet den knaben gesund, vnd gab yhn seynem vatter wider, 43 vnd sie entsatzten sich alle vber der herlickeyt Gottis.

Matth. 17.
Marci. 9.
Da sie sich aber alle verwunderten, vber allem das er thett, sprach er zu seynen iungern, 44 fasset yhr zu ewren oren dise rede, denn des menschen son mus vbirantwort werden ynn der menschen hende, 45 aber das wort vernamen sie nicht, vnd es war fur yhn verporgen, das sie es nit begriffen, vnd sie furchten sich yhn zu fragen vmb das selbe wortt.

[256] Matth. 18.
Marci. 9.
46 Es kam auch eyn gedancken vnter sie, wer vnter yhn der grossist were, 47 da aber Jhesus den gedancken yhres hertzen sahe, erwisscht er

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_113.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2016)