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Matth. 11.24 Da aber die boten Johannis hyn giengen, fieng Jhesus an zu reden zu dem volck von Johanne, Was seyt yhr hynaus gangen yn die wusten zu sehen? wolltet yhr eyn rohr sehen, das vom wind bewegt wirt? 25 odder was seyt yhr hynaus gangen zu sehen? wolltet yhr eynen menschen sehen ynn weychen kleydern? Sehet, die ynn herlichen kleydern vnnd lusten leben, die sind ynn den kuniglichen hofen, 26 odder was seyt yhr hynaus gangen zu sehen? woltet yhr eynen propheten sehen? ia ich sage euch, der da mehr ist denn eyn prophet, 27 Er ists, von dem geschrieben stehet, Sihe, ich sende meynen engel fur deynem angesicht, der da bereyten soll deynen weg fur dyr, 28 Denn ich sage euch,Malach. 3. Das vnter den, die von weyben geporn sind, ist keyn grosser prophet, denn Johannes der tauffer, Der aber kleyner ist ym reych Gottis, der ist grosser denn er.

29 Vnd alles volck, das yhn horet vnd die zollner, gaben gott recht, vnd ließen sich tauffen mitt der tauffe Johannis. 30 Aber die phariseer vnd schrifftgelerten[1] verachteten Gottis rad widder sich selbs, vnnd liessen sich nicht von yhm teuffen.

Matth. 11.31 Aber der herr sprach, wem soll ich die menschen dises geschlechtis vergleychen? vnd wem sind sie gleych? 32 sie sind gleych den kindernn die auff dem marckt sitzen,vnd ruffen gegen ander vnd sprechen, wyr haben euch gepfiffen, vnd yhr habt nicht getantzet, wyr haben euch geklaget, vnd yhr habt nicht geweynet. 33 Denn Johannes der teuffer ist komen, vnd asß nit brott, vnd tranck keyn weyn, so saget yhr, Er hat den teuffel, 34 Des menschen son ist komen, isset vnd trinckt, so saget yhr, sihe, der mensch ist eyn fresser vnd weynseuffer, der zollner vnd der sunder freund, 35 vnd die weyßheyt mus sich rechtfertigen lassen von allen yhren kindernn.

36 Es batt yhn aber, der phariseer eyner, das er mitt yhm esse, vnd er gieng hyneyn ynn des phariseers haus, vnd setzet sich zu tisch, 37 vnd sihe, eyn weyb war ynn der stadt, die war eyn sunderyn, da die vernam, das er zu tissch sasß ynn des phariseers hauße, bracht sie eyn glas mit salben, 38 vnd [244] tratt hynden zu seynen fussen, vnd weynet, vnd fieng an seyne fusse zu netzen mit trenen, vnd mit den haren yhrs hewbts zu trucken, vnd kusset seyne fusße, vnd salbet sie mit salben.

39 Da aber das der phariseer sahe, der yhn geladen hatte, sprach er bey sich selbs, vnd saget, wenn diser eyn prophet were, so wyste er, wer vnd wilche eyn weyb das ist, die yhn anruret, denn sie ist eyn sunderyn, 40 vnd Jhesus antworttet vnd sprach zu yhm, Symon, ich hab dyr was zu sagen, Er aber sprach, meyster sage an, 41 Es hatte eyn lehen herr zween schuldiger, Eyner war schuldig funff hundert pfennige, der ander funfftzig, 42 da sie aber nicht hatten zubetzalen, schenckt ers beyden, Sage an, wilcher vnter denen wirtt yhn am meysten lieben? 43 Simon antwort vnd sprach, ich achte, dem er am meysten geschenckt hatt, Er aber sprach zu yhm, du hast recht gericht.

44 Vnd er wand sich zu dem weyhe, vnnd sprach zu Simon, sihestu

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_108.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2016)
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