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Matth. 21.
Luce. 20.
27 Vnd sie kamen aber mal gen Jerusalem, vnnd da er ym tempel gieng, kamen zu yhm die hohen priester vnd schrifftgelerten, vnd die eltisten, 28 vnd sprachen zu yhm, aus waser macht thustu das? vnnd wer hat dyr die macht geben, das du solchs thust? 29 Jhesus aber antwort vnd sprach zu yhnen, ich will euch auch eyn wortt fragen, antwortet myr, so will ich euch sagen, aus waser macht ich das thue. 30 Die tauffe Johannis, war sie von hymel odder von menschen? Antwortet myr. 31 Vnnd sie dachten bey sich selbs, sagen wyr, Sie war von hymel, so wurt[1] er sagen, warumb habt yhr denn yhm nicht glawbt? 32 sagen wyr aber, sie war von menschen, so furchten wyr vns fur dem volck, denn sie hielten alle, das Johannes eyn rechter prophet were, 33 vnnd sie antworten vnd sprachen zu Jhesu, wyr wissens nicht, vnd Jhesus antwortt vnd sprach zu yhn, so sage ich euch auch nit, aus waser macht ich solchs thue.

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Das zwelfft Capitel.

Matth. 21.
Luce. 20.
Unnd er fieng an zu yhn durch gleychnisse zu reden, Eyn mensch pflantzet eynen weynberg, vnd furet eynen zawn drumb, vnd grub eyne kellter, vnd bawet eynen turn, vnnd thett yhn aus den weyngartnern, vnd zoch vber land 2 vnd sandte eynen knecht, zur zeytt, zu den weyngartnern, das er von den weyngartnern neme von der frucht des weynberges, 3 sie namen yhn aber vnd steupten yhn, vnnd liessen yhn leer von sich, 4 Aber mal, sand er zu yhnen, eynen andern knecht, den selbigen steynigeten sie, vnd zublaweten yhm den kopff, vnnd liessen yhn geschmecht von sich, 5 Abermal sand er eynen andern, den selbigen todten sie, vnd viel andere, ettlich steupten sie, ettlich todten sie.

6 Da hatt er nach eyn eynigen son, der war yhm lieb, den sand er auch zu yhnen zum letzten, vnd sprach, sie werden sich fur meynem son schewen, 7 Aber die selben weyngartner sprachen vnter eynander, ditz ist der erbe, kompt, last vns yhn todten, so wirt das erbe vnser seyn, 8 vnd sie namen yhn, vnd todten yhn vnd wurffen yhn eraus fur den weynberg, 9 Was wirt nu der herr des weynberges thun? Er wirt komen vnd die weyngartner vmbringen, vnd den weynberg andern geben. 10 Habt yhr auch nitt gelesen disse schrifft?Psal. 117. Der steyn, den die bawleut verworffen haben, der ist eyn ecksteyn worden, 11 von dem herren ists geschehen, vnd es ist wunderlich ynn vnsern augen. 12 Vnd sie trachten darnach wie sie yhn griffen, vnd furchten sich doch fur dem volck, denn sie vernamen, das er auff sie dise gleychnisse geredt hatte, vnd sie liessen yhn vnd giengen daruon.

13 Vnd sie sandten zu yhm ettliche von den phariseer vnnd Herodis diener, das sie yhn fiengen ynn wortten, 14 vnd sie kamen vnd sprachen zu yhm, Meyster, wyr wissen das du warhafftig bist, vnnd du fragist nach niemant, denn du achtist nit das ansehen der menschen, sondern du lerest den weg gottis recht, Jsts recht, das man dem keyser zinße gebe odder nicht? sollen wyrn geben, odder nicht geben? 15 Er aber merckt yhr heucheley, vnd sprach zu yhnen, was versucht

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_083.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2016)
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